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aus Rundbrief Nr. 5 (Oktober 2005)


Was ist gesunde Ernährung und was nicht?

Hierüber gibt es die verschiedensten Ansichten. Man spricht von einem „Dschungel der Ernährungslehren“, durch den es für den Laien kaum ein Durchkommen gebe.

Ist es so, oder ist nicht doch eigentlich alles ganz einfach?

 
   Kohlenhydrate   

   meiden???

      ?

   Fette meiden???

      ?

   Eiweiß meiden???

      ?

Tierische Produkte???  

 

   Vitamine???

      ?

   Enzyme???

      ?

   Mineralien???

      ?

Cholesterin meiden???

 
Die Reden von einem „Dschungel der Ernährungslehren“ suggerieren entweder, dass es gar nicht lohnt, sich damit zu beschäftigen, oder dass man dem selbsternannten Fachmann XY folgen sollte, ohne selber nachzudenken. Deshalb möchte ich hier aufzeigen: Die Prinzipien der Heilnahrung sind einfach! Sie sind von Jedem nachzuvollziehen! Wir müssen uns auch nicht in alle Feinheiten der Stoffwechsel-Abläufe und der Nährstoffe einarbeiten. Wir müssen nur die großen Prinzipien verstehen, den Rest erledigt die Natur für uns.

Es ist meineserachtens ein Irrweg, den viele Ernährungslehrer beschreiten, wenn sie den Körper als einen großen Chemiebaukasten betrachten. Es wird schwadroniert über Enzyme und Flavonoide, über gutes und schlechtes Cholesterin, über die Rolle der Arachidonsäure und der Eicosanoide  - ohne in den meisten Fällen genau zu wissen, was diese Stoffe sind und was sie im Körper bewirken. In vielen Fällen ist die Wahrheit von gestern bereits der Irrtum von heute.

Ein Beispiel: Ständig wird behauptet, wir bräuchten Antioxidantien, um die freien Radikale einzufangen. Das taucht immer wieder bei den Verfechtern einer gesunden Ernährung auf, ohne dass sie genau sagen könnten, worum es da geht und was da eigentlich abläuft.

Aber es hört sich gut an, denn es befriedigt das Bedürfnis, einen Bösewicht auszumachen, das sind die freien Radikale, und einen Retter zu ernennen, das sind die Antioxidantien. Die freien Radikale sind also das Böse und die Antioxidantien sind das Gute. Die Denkstruktur hinter solchen Aussagen ist also nur zum Schein wissenschaftlich-chemisch, in Wahrheit ist sie moralisch-mythologisch. Aus wissenschaftlich-chemischer Sicht betrachtet, hört sich die Sache nämlich ganz anders an:

 

Antioxidanzien fangen Radikale. Im Prinzip stimmt die Aussage, denn die Lebensmittelindustrie macht es seit Jahrzehnten vor. Antioxidanzien sind dort bewährte Zusatzstoffe, die die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern, sie schützen vor dem Ranzigwerden, vor Farbverlusten oder Geschmacksveränderungen. Allerdings bedarf es dazu besonderer Vorkehrungen. Die wichtigste ist, dass Antioxidanzien nur in geringer Dosis „Radikale fangen“. Sie reagieren schneller mit den Radikalen als die gefährdeten Lebens-mittelinhaltsstoffe. Dabei werden sie selbst zum Radikal. Deshalb wirken Antioxidanzien nur in einem engen und niedrigen Konzentrationsbereich. In höherer Dosis schlägt ihre Wirkung ins Gegenteil um: Sie werden zu Prooxidanzien und beschleunigen den Verderb. (…) Kein Lebensmittelhersteller wird auf die Idee verfallen, zur Verhinderung der Oxidation Megadosen beliebiger Antioxidanzien zuzusetzen.

Ein Vorgehen nach dem Motto „viel hilft viel“ würde seinen Produkten nur Schaden zufügen. (…) Wenn „Radikalfänger“ so wichtig sind, wie die Werbung suggeriert, warum empfielhlt sie dann nicht wirksamere Antioxidanzien als Vitamin C oder E? Viel potenter sind beispielsweise die Zusatzstoffe E 320 (…) und E 231 (…). Davon profitieren alle Genießer von Kaugummis, Pommes und Pralinen. Sicher, die E-Nummer nährt den Verdacht, dass es sich um künstliche Antioxidanzien handelt. Richtig. Wenn überhaupt, dann wollen Sie lieber natürliche Stoffe für Ihre Gesundheit? Kein Problem!

Da gäbe es zum Beispiel die zahlreichen phenolischen Verbindungen in Obst, Gemüse und Rotwein, die angeblich das Herz vor Infarkt und den Rest des Körpers vor Krebs schützen. Wenn diese Verbindungen so vorteilhaft sind, dann müssten die Ernährungsexperten zum Konsum jenes Lebensmittels raten, das nach bisheriger Kenntnis am reichhaltigsten damit gesegnet ist: Kakao. Täglich einen Pausenriegel statt einer großen Schüssel Kopfsalat. Die Natur hat aber noch Wirksameres zu bieten: Der stärkste bekannte natürliche „Radikalfänger“ ist das krebserregende Kondensat der Zigarette. Es verhindert wie kein anderer Naturstoff die Oxidation des Cholesterins (…). Mit der gleichen biochemischen Logik, mit der Vitamine verkauft werden, ließen sich auch besonders teerhaltige Zigaretten vermarkten.

(Pollmer/Warmuth: Lexikon der populären Ernährungsirrtümer, Eichborn, Frankfurt, 2000)

Dieses Beispiel zeigt, dass sich die Ernährungslehrer oft viel zu weit auf „fremdes Terrain“ begeben, wenn sie sich auf die komplizierten Feinheiten der chemischen Abläufe einlassen. Ein anderes Beispiel ist das Cholesterin, über das heute ganz andere Aussagen gemacht werden als noch vor wenigen Jahren. Es gibt einige chemische Grundprinzipien, die man verstehen sollte. Überlassen wir jedoch die Chemie ansonsten den Chemikern. Der Mensch ist sehr viel mehr als ein Chemiebaukasten, und die Auseinandersetzung mit den chemischen Details kann auch die ganzheitliche Sicht auf den Menschen versperren. Deshalb sind es in den wenigsten Fällen studierte Chemiker, die die Lebensreform weiterentwickeln, sondern meistens chemische Laien.

Das bedeutet nicht, wissenschaftsfeindlich zu sein, oder gar, dass die gesunde Ernährung einer gründlichen wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten würde. Das bedeutet nur, dass die Mode, halbwissenschaftliche Aussagen zu machen und möglichst viele Fremdworte zu benutzen, nur zum undurchdringlichen Dickicht im „Dschungel der Ernährungslehren“ beiträgt und von den einfachen Prinzipien gesunder Ernährung eher ablenkt.

Mit den Prinzipen gesunder Ernährung ist es ebenso wie mit den Zehn Geboten. Für diejenigen, die die Evidenz der 10 Gebote nicht erfassen, bedarf es umfangreicher Gesetzeswerke, bedarf es einer ganzen juristischen Wissenschaft, deren Studium viele Jahre erfordert. So braucht es für diejenigen, die die Evidenz der Prinzipien gesunder Ernährung nicht erfassen, detaillierte und umfangreiche chemisch-physiologische Erklärungen. Suchen wir aber nicht intellektuelle Spitzfindigkeiten, sondern eine ganzheitliche Weiterentwicklung durch praktisch anwendbare Erkenntnisse, so reichen die Zehn Gebote sowie die Prinzipien gesunder Ernährung vollkommen aus.

Ich wiederhole: Die Prinzipien der Heilnahrung sind einfach!

Doch bevor ich zu diesen Prinzipien komme, muss ich mit einem weiteren Irrweg aufräumen. Auch die BILD-Zeitung fühlt sich berufen, über gesunde Ernährung aufzuklären. Auszüge:

Millionen Deutsche quälen sich mit verwirrenden Diätvorschriften, um gesund und schlank zu werden. Dr. Hoffbauer: „Völlig falsch. Nur wer mit Lust isst, erreicht langfristig dies Ziel.“ Und was dürfen wir essen? Die Internistin: „Alles! Möglichst frisch, möglichst abwechslungsreich und nie mehr, als wir brauchen.“

Fleisch ist ungesund – FALSCH! Süßigkeiten sind schlecht – FALSCH! Ist Alkohol ungesund? – Nein, im Gegenteil…   (BILD-Bundesausgabe vom 19.09.2005, Seite 6)

Die BILD-Zeitung sagt uns damit: Für eine gesunde Ernährung brauchen wir auf nichts zu verzichten. Das ist auch der Tenor vieler Ernährungslehren, die derzeit Hochkonjunktur haben, sei es Trennkost oder Glyx oder LOGI-Methode, sei es Nicolai Worm oder Michel Montignac. Alle machen sie uns klar: Für eine gesunde Ernährung brauchen wir weder Vegetarier noch Alkohol-Abstinenzler werden. Denn schließlich solle man ja das Leben genießen.

Alle diese Theorien machen einen großen Bogen um ein böses Wort: Verzicht. Denn Verzicht sei ja wohl das Gegenteil von Lebensgenuss. Verzicht ist out, Lebensgenuss ist in.

Aber sind Verzicht und Lebensgenuss wirklich Gegensätze?

Nehmen wir ein Beispiel: das Rauchen. Jeder, der nach jahrelangem Kettenrauchen das Rauchen überwunden hat, wird bestätigen, dass dieser Verzicht eine deutliche Steigerung an Lebensqualität und Lebensgenuss für ihn bedeutet. Oftmals kann er dann gar nicht mehr verstehen, weshalb er so lange an dieser unvernünftigen Sucht festgehalten hat. Stattdessen erlebt er zum ersten Mal bewusst das feine Aroma ungewürzter Gemüsespeisen, die herrlichen Düfte in der freien Natur oder die Freude an der neuen Leistungsfähigkeit beim Treppensteigen.

Wer auf etwas verzichtet, fällt also nichts ins Leere, sondern er gewinnt etwas Neues hinzu. Wer sich aufmachen will zu neuen Ufern, muss die alten Ufer erst einmal loslassen. Die Ernährungslehrer, die stets beschwichtigen, man brauche ja auf nichts zu verzichten, sitzen also auf den alten Gestaden fest und werden neue Ufer niemals erreichen. In unserer heutigen Konsumgesellschaft ist das Wort „Verzicht“ sehr negativ behaftet. Die Aufgabe der wahren Lebensreformer muss es sein zu verdeutlichen, dass Weniger manchmal Mehr sein kann, dass jeder Verzicht auf etwas Unnatürliches und Schädliches zu einem intensiveren Erleben des Natürlichen und Gesunden führt. Wichtig ist nur, bei diesem Weg des Verzichts nicht zu hart mit sich zu sein. Man sollte allmählich und schrittweise vorgehen. Solange man sich aus dem Verstand heraus zwingt, wird es nicht funktionieren. Erst wenn es tief in der Seele „klick“ macht, ist man wirklich reif, eine  alte schädliche Gewohnheit wirklich loszulassen. Das kann wohl jeder ehemalige Raucher bestätigen. Oftmals ist es die Krankheit, die dieses „Klickerlebnis“ auslöst. Jedoch sollte man sich bewusst machen, dass die gleiche Ernährung, die dem Kranken hilft, gesund zu werden, auch dem Gesunden hilft, gesund zu bleiben. Bei dem Weg der Ernährungsreform gelten für Kranke wie für Gesunde die gleichen Prinzipien. Die Prinzipien der Heilnahrung stimmen bei den wirklich erfolgreichen Ernährungstherapeuten überein (Erfolg nicht im Sinne von großem Buchabsatz, sondern von Heilung und Gesunderhaltung!). 

Obwohl es häufig heißt, die Ernährungslehren seien so widersprüchlich, kehren die folgenden Prinzipien immer wieder, sowohl bei Bircher-Benner, als auch bei Waerland, als auch bei Kollath, als auch bei Schnitzer, als auch bei Gabriel Cousins, John Robbins oder Christian Opitz.

Ausführliche ernährungswissenschaftliche Begründungen für folgende Prinzipien bitte ich bei den o.g. Autoren nachzulesen oder in meinen Büchern „gesund sein bis ins hohe Alter“ und „Roh macht froh“:

-         Die Ernährung muss genügend Basen enthalten, um der Übersäuerung der meisten Menschen zu begegnen. Genügend basische Mineralien in organisch-assimilierbarer Form finden wir hauptsächlich in pflanzlicher Rohkost. Diese ist überdies unsere Hauptquelle für Vitamine und Enzyme.

-         Die Ernährung muss eine geregelte Verdauung wieder herstellen. Dafür muss sie ballaststoffreich und frei von Fäulnisbakterien sein. Fleisch, Fisch und Ei sind deshalb zu meiden. Aufgrund der Länge des menschlichen Darms sind sie keine geeignete Nahrung und führen zu chronischer Verstopfung. Die daraus resultierende Vergiftung des Körpers ist die Ursache der meisten Krankheiten.

-         Tierisches Eiweiß ist artfremdes Eiweiß und daher der Verursacher vieler Fehlfunktionen. Auch aus diesem Grunde wieder der Verzicht auf Fleisch, Fisch und Ei.

-         Gesäuerte Milch nimmt unter beiderlei Gesichtspunkten eine Sonderstellung ein. Gesäuerte Mild liefert die wertvollen Milchsäurebakterien, die die Darmflora unterstützen und die schädlichen Fäulnisbakterien zurückdrängen. Außerdem wird durch den Säuerungsprozess das tierische Eiweiß bereits teilweise umgewandelt. Besonders fetthaltige Milchprodukte sind überdies ärmer an tierischem Eiweiß. Die günstigsten Milchprodukte sind also saure Sahne oder mildgesäuerte Butter. Zumindest in der Anfangszeit als Vegetarier können also Milchprodukte durchaus noch zugelassen sein. Doch am vorteilhaftesten ist es, ganz auf tierische Produkte zu verzichten.

-         Verzicht auf raffinierte Kohlenhydrate, also Produkte mit Weißmehl bzw. Zucker. Wenn Getreide, dann immer Vollkorn, direkt vor der Verarbeitung frisch vermahlen.

-         Verzicht auf alle Genussgifte, denn was den Körper nicht nährt und aufbaut, stört seine Abläufe und behindert sie: Tabak, Kaffee, Alkohol, Essig, scharfe Gewürze und weißer Zucker.

Als die große gemeinsame Leitlinie aller Ernährungslehrer gilt also:

 

Eine vegetarische Vollwertkost, frei von schädlichen Genussgiften, mit hohem Roh-Anteil.

 

So einfach ist die Formel für gesunde Ernährung. Natürlich gibt es hier verschiedene Ausprägungen. Die Einen lehnen jegliche Kochkost ab und verunglimpfen deshalb die übliche Vollwert-Bewegung (die auch gekochtes Gemüse, Vollkornnudeln und Vollkornbrot mit einbezieht). Die Anderen sagen, eine hundertprozentige Rohkost muss nur bei schwerwiegenden Erkrankungen befolgt werden, ansonsten reicht ein hoher Rohkostanteil in der Ernährung. Die Einen schwören auf eine vegane Lebensweise, ohne jegliche tierische Produkte. Die Anderen ernähren sich laktovegetarisch, beziehen also Milchprodukte mit ein.

Die unerbittliche Härte, mit der diese Auseinandersetzungen geführt werden, erinnert oft an den Dogmatismus der Schulmediziner.  

Sehen wir diese verschiedenen Ernährungsweisen nicht als grundsätzlich verschiedene Lager, sondern einfach als Ausprägungen der gleichen Ernährungsrichtung. Wenn man Laktovegetarismus und Veganismus als Ausprägungen des Vegetarismus begreift, wenn man Vollkornbrot und hundertprozentige Rohkost als Ausprägungen eines Strebens nach Vollwertigkeit begreift, dann gilt o.g. einfache Formel:

Eine vegetarische Vollwertkost, frei von schädlichen Genussgiften, mit hohem Roh-Anteil.

Wer jedoch eines konkreten Kostplanes bedarf, der findet ihn in dem Buch

„Arthrose, Der Weg zur Selbstheilung“

von Eckhard K. Fisseler (siehe hier). Die völlig undogmatisch konzipierte und ausführlich beschriebene und begründete Ernährungsform hilft nicht nur bei Arthrose, sondern auch bei vielen anderen Krankheiten und ist darüber hinaus auch jedem Gesunden zur Steigerung seiner Gesundheit zu empfehlen.

>Entschlackung

 
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