Ganzheitliche Gesundheit

Homepage von Sebastian Stranz



Rezensionen


Kopp Verlag
ISBN-13: 9783864459467
gebunden, 240 Seiten
19,99 €

Unbedingt lesen!

Das Buch sammelt Zitate von herausragenden Personen der Öffentlichkeit, die zu „Corona-Zeiten“, also 2020 bis 2022 anscheinend besorgt um die Gesundheit der Bürger ihren Beitrag leisten wollten. Die Appelle für Maskentragen, Kontaktbeschränkungen und COVID-19-Impfungen entlarven eine Entmündigung des Bürgers, der gehorsam zu seinem Schutz angeleitet werden müsste. Darüber hinaus entlarven sie eine Verachtung der Impfgegner mit schlimmsten Verfolgungs- und Hassphantasien, welche an die übelsten Ausgrenzungs-Praktiken der Nazizeit erinnert. Im gleichen Zug wurden Impfgegner und Querdenker mal eben mit dem Wort „rechtsextrem“ belegt, um sich selber einem sachlichen Diskurs auf Grundlage von Argumenten zu entziehen.

Im Nachhinein wird mehr und mehr deutlich, dass die Statistiken eine Unwirksamkeit der Maßnahmen belegen: Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen führten im internationalen Vergleich nicht zu niedrigeren Ansteckungs- oder Sterberaten. Eine Übersterblichkeit in Deutschland gab es 2020 – als die Pandemie noch „frei wüten durfte“ – überhaupt nicht. Erst 2021, nach Ende 2020 die Massenimpfungen der Bevölkerung eingeführt wurden, stieg die Kurve der Sterberaten steil an. Es treten immer mehr Krankheitsfälle zutage, die einen Zusammenhang mit der COVID-19-Impfung vermuten lassen. Dass bei einer solchen hastig organisieren Massenimpfung mit einem nur bedingt zugelassenen Impfstoff kein bundesweites Impfschadens-Management installiert wurde ist eine Schande. Noch eine größere Schande ist, dass das heute noch nicht einmal nachgeholt wird.

Doch auch zu Zeiten, wo das alles nicht bekannt war, gab es keine Legitimation dafür, Andersdenkenden, Bedenknisträgern und Warnern nicht nur ihren Verstand, sondern auch ihre Mündigkeit und ihre Bürgerrechte abzusprechen. Die Ausgrenzung von Ungeimpften war zu keiner Zeit gerechtfertigt. Denn natürlich war es entgegen den Aussagen der Politiker und ihrer Sprachrohre weder belegt, dass die Impfung nebenwirkungsfrei ist, noch dass es für sie keine Alternativen gäbe. Es gab ja noch nicht einmal einen Beleg dafür, dass die Impfung das Weitergeben des Virus verhindern würde – wie es ja ständig den Ungeimpften vorgehalten wurde, um ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen! Dass diese völlig haltlosen Parolen, die überall in den Medien wiederholt wurden, von den Meisten so völlig kritiklos geschluckt wurden, sollte uns vielleicht noch mehr Sorgen machen als die Perfidität und der verlogene Opportunismus unserer Politiker und ihrer Sprachrohre.

Die erhellenden und bissigen Kommentare von Werner Reichel sollten jedem die Augen öffnen, der noch glaubt, dass es bei Corona um den Schutz unserer Gesundheit ging.

Für mich ist es erschreckend, dass hochbezahlte „Fachleute“ für Demokratie, Wissenschaft, Ethik und Moral so ganz und gar versagt haben. Ob noch besonders viele Handschellen klicken werden, wage ich zu bezweifeln. Aber wäre es nicht zumindest einmal ein Schritt diejenigen ihrer Ämter zu entheben, die ihre Inkompetenz so eindeutig bewiesen haben? Es ist nun einmal so, dass eine Krisenzeit unsere besten oder unsere schlechtesten Eigenschaften nach oben spült. Ist das wirklich unser Verständnis von Gerechtigkeit, dass das so gar keine Konsequenzen haben soll? Die Menschen gehen heute „gegen Rechts“ auf die Straße und kommen sich dabei besonders mutig vor. Wäre es nicht viel mutiger, sich gegen die faschistoiden Tendenzen, die in der Corona-Krise zutage traten, zu engagieren? Egal ob wir sie bei den Roten, den Doppelroten, den Schwarzen oder den Grünen feststellen?

Bei zwei Zitaten fehlt mir eine Klarstellung. Die richtige Deutung geht aus dem Gesamt-Zusammenhang des Buches hervor, doch finde ich es wichtig, es noch einmal auszusprechen:

- „Der italienische Philosoph Giorgio Agamben kritisiert, die Kirche habe die Gesundheit über alles gestellt und das Heil der Gläubigen vergessen.“ (Seite 159)

- „Der Jurist Dr. Claudio Deriu: ‚Die Regierung stellt mit der Impfpflicht Gesundheit über Freiheit, Menschenwürde und Verfassung. (…)‘“ (Seite 176)

Bei diesem Gesundheitsbegriff fehlt natürlich das Ganzheitliche. Sonst wäre es klar, dass das Ausspielen von Gesundheit gegen Seelenheil, von Gesundheit gegen Freiheit, Menschenwürde und Verfassung nicht möglich ist. Eine wahre Gesundheit umfasst natürlich Seelenheil, Freiheit, Menschenwürde und Verfassung. Um gegen eine solche Manipulation gefeit zu sein, ist es wichtig, dass dieser ganzheitliche Gesundheitsbegriff in der Bevölkerung mehr Verbreitung findet.
Die Broschüre
„Gesundheitspraktiker“ von 2022 (Books on Demand, Norderstedt) beschreibt diesen erweiterten Gesundheitsbegriff. Überdies erklärt sie eingehender die Natur von Erkrankungen. Ein wesentlicher Nährboden für Erkrankungen ist die Vergiftungslage des Menschen. Die Virus- und Bakterienerkrankungen haben die Aufgabe, den Menschen von diesen Vergiftungen zu befreien. Es spielt dabei nur am Rande eine Rolle, welcher Erreger es nun ist, der die Krankheit (den Prozess der Entgiftung) ins Rollen bringt. Wichtig ist, durch eine bewusste ErNÄHRung den richtigen NÄHRboden im Zellmillieu herzustellen. Eine Regierung, die ihrer Verantwortung auf diesem Gebiet gerecht werden will und endlich einmal eine echte „Gesundheitsreform“ auf den Weg bringen will, legt den Schwerpunkt auf Ernährungsaufklärung, anstatt ein Versteckspiel vor bestimmten Erregern anzuzetteln (Maskentragen / Kontaktbeschränkungen), das vollkommen sinnlos ist. Aus dieser Sicht ist es sogar ein gezielter Anschlag auf die Gesundheit, gerade die Risikogruppen zuerst impfen zu wollen. Diese haben natürlich das größere Risiko, die Impfung nicht zu vertragen. Wenn der Mensch sich partout impfen lassen will, bedarf er natürlich vor einer solchen Belastung zunächst einmal der Entgiftung. Als Entgifteter ist er dann allerdings das Risiko ohnehin viel kleiner geworden.
Wer auch für die nächste „Pandemie“ gerüstet sein will und durch Aufklärung vor weiteren Manipulationen gewappnet sein will, dem empfehle ich die Broschüre „Gesundheitspraktiker“.

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„Hoffnung auf ein krebsfreies Leben – Die 10 Schlüsselfaktoren der Heilung“
Dr. Kelly A. Turner / Tracy White
Deutsch, gebunden, 444 Seiten, Irisiana, 2021


Oktober 2023

Dieses wichtige Buch ist ein Durchbruch, ein Auftakt zu einem Paradigmenwechsel. Die Krebsforscherin Dr. Kelly A. Turner hat aus den Interviews mit Krebsgeheilten 10 Schlüsselfaktoren herauskristallisiert, Faktoren, die zur Heilung geführt haben und die bei den Geheilten immer wieder zur Sprache kamen. Kelly A. Turner untermauert die Wirksamkeit dieser 10 Schlüsselfaktoren durch konkrete Heilungsgeschichten, aber auch, wo immer es möglich ist, durch wissenschaftliche Studien.

Diese 10 Schlüsselfaktoren betreffen nicht spezifische Naturheilanwendungen, die auf den Krebs zugeschnitten wären, sondern die Säulen einer ganzheitlich gesunden Lebensweise. Somit betreffen diese 10 Schlüsselfaktoren alle Menschen. Da es sich bei diesen 10 Schlüsselfaktoren nicht um durch Nebenwirkungen belastete Therapien gegen Krankheiten handelt, sondern um Komponenten einer gesunden Lebensweise, kann man davon ausgehen, dass sie auch beim Gesunden in Bezug auf Krebs und andere Krankheiten vorbeugend wirken. Zudem wird sichtbar, dass sie entscheidend zur Heilung bei den Betroffenen führen. Somit steuert das Buch, ohne dies mit diesen Worten zu benennen, der Unterschätzung der gesunden Lebensweise entgegen, die laut der heute noch verbreiteten onkologischen Lehrmeinung eine nette Zugabe auf dem Heilungsweg wäre, aber nicht wirklich effektiv. Die 10 Schlüsselfaktoren heilen, bei Krebs, aber auch bei anderen schweren Erkrankungen, wie in dem Buch am Beispiel einer Multiple-Sklerose-Patientin aufgezeigt.

Statt sich also auf dem Heilungsweg hauptsächlich auf spezifische Behandlungsmethoden zu verlassen, erkennt man die Krankheitsursachen in den Defiziten bei der gesunden Lebensweise. Somit steht in der Mitte des Heilungsweges die Wiederaufrichtung einer ganzheitlich gesunden Lebensweise. Hierfür geben die 10 Schlüsselfaktoren die Orientierung. Dabei werden die konventionellen und naturheilkundlichen Ansätze keineswegs ausgeschlossen. Sie werden eingebettet in ein ganzheitliches Konzept. Welche Behandlungsansätze zum Einsatz kommen, muss im Einzelfall entschieden werden. Die Heilungsbeispiele im Buch zeigen diese Herangehensweise auf, die sich davon emanzipiert, sich der Schulmedizin bedingungslos zu unterwerfen, die sie aber bestimmt nicht ausschließt.

Ein Buch mit diesem Ansatz ist notwendig und stellt meineserachtens den großen Durchbruch in der Krebsheilung und Krebsprävention dar, auf den die Wissenschaftler in den Laboren seit über 100 Jahren hinarbeiten. Es ist zu wünschen, dass die enorme Bedeutung dieses Buches nicht nur von immer mehr Betroffenen erkannt wird, sondern auch von immer mehr Onkologen, Wissenschaftlern und politisch Verantwortlichen. Leider stellt es sich so dar, als dass ein Durchbruch, der nicht zu einem patentierbaren Medikament führt, in unserem Medizinapparat nicht zählt. Wenn aber das Wohl des Patienten im Mittelpunkt steht, so ist es Zeit endlich anzuerkennen, dass die gesunde Lebensweise eben nicht eine schöne Zutat ist, die der Patient als Steckenpferd nebenher betreiben darf. Die gesunde Lebensweise ist die Grundlage, die endlich mehr in der Politik, in der Wissenschaft und im Arzt-Patienten-Gespräch Eingang finden muss.

Bei diesem großen Wurf bleibt es nicht aus, dass dem Buch noch Schwächen anhaften. Diese Schwächen schmälern nicht die Bedeutung des Buches, sollen aber hier angesprochen werden. Beim Bestreben, manche Schlüsselfaktoren zu vertiefen und konkrete Empfehlungen mitzugeben, offenbart sich eine relative Hilflosigkeit. Es geht hier nicht um eine Abwertung des Buches an sich, sondern um die Sichtbarwerdung von gesellschaftlichen Defiziten, die in einem Rundumschlag aufzuarbeiten man natürlich nicht von einem einzigen Buch erwarten darf. Es fehlt hierfür einfach noch ein verbreitetes Paradigma, um in wenigen Worten wirklich die Richtung weisen zu können. Es ist wichtig darzulegen, dass der große Umfang des angesprochenen Themas – ganzheitlich gesunde Lebensweise – natürlich noch lange nicht mit Inhalt gefüllt werden kann. Im Leben der breiten Masse, sowie im gesellschaftlichen Diskurs, wird diese Thematik kaum beachtet. Bei den meisten Veröffentlichungen, die sich mit diesem Themenkomplex befassen, geht es um Einzelthemen wie gesunde Ernährung ODER Spiritualität ODER psychologisches Selbstmanagement. Es gibt nur sehr wenige Veröffentlichungen, die zu einer Gesamtschau einer ganzheitlichen Gesundheit führen, die beispielsweise nur mal die Themen Spiritualität und Ernährung verbinden. Das Herausarbeiten der Evidenz dieser 10 Schlüsselfaktoren für eine nachhaltige Heilung, für eine Radikalremission, ist die epochale Leistung dieses Buches. Aber das kann nur ein Anfang sein. Die Wahrheit ist: Große Teile der Gesellschaft – so wie vermutlich auch die Autorin selber – haben sich zuvor nicht tiefer mit einer ganzheitlich gesunden Lebensweise befasst. So sehe ich den „Durchschnittspatienten“, der sich mit Krebs den Empfehlungen dieses Buches anvertrauen möchte, in einer misslichen Lage. Diese Themen der ganzheitlich gesunden Lebensweise – die 10 Schlüsselfaktoren – zu konkretisieren und mit Inhalt zu füllen, ist eigentlich eine Lebensaufgabe, die den Menschen von den ersten Schultagen an begleiten sollte. Wer sich zuvor noch nicht damit befasst hat – wie die Meisten – der hat hier auf einmal, durch die Krankheit veranlasst, eminent viel aufzuarbeiten. Im Grunde wird es durch das Buch sichtbar, dass die Heilungschancen desjenigen Erkrankten sehr viel größer sind, der sich schon sein Leben lang um eine ganzheitlich gesunde Lebensweise bemüht hat, der auch schon vor der Krebserkrankung zum Beispiel gesunde Ernährung, ein körperliches Training und einen spirituellen Weg miteinander verbunden hat. Für einen solchen ist es dann die Aufgabe, „nur noch“ die „blinden Flecke“ aufzuarbeiten, die sein Gesundheitsansatz im bisherigen Leben noch nicht beachtet hat. Wer aber als Erkrankter fast ganz von vorn mit diesen 10 Schlüsselfaktoren beginnen muss, dem kann man nur noch zurufen: „Viel Glück!“ Es ist ihm zu wünschen, dass ihm noch so viel Zeit bleibt, die bisherige Missachtung der Lebensfragen seine körperliche und seelische Gesundheit betreffend aufzuarbeiten.

Hier ein paar Beispiele für die Unvollständigkeit in den konkreten Empfehlungen:
Zu Die spirituelle Verbindung vertiefen werden dem geneigten Leser folgende Empfehlungen gegeben: Meditations-Apps / Energieheiler und -gruppen / Gebetshaus / YouTube- und Internetvideos. Für mich klingt das wie eine Verschleierung der Tatsache, dass den meisten Menschen eine persönliche gewachsene spirituelle Kultur fehlt. Sie werden das nicht einfach so, hoppladihopp, nachholen können. Natürlich geht es darum, erst einmal irgendwo für sich einen Ansatz zu finden. Aber es sollten schon noch ein paar Hinweise hinzugegeben werden, um den Sucher nicht ganz so unbedarft auf eine so große und gefährliche Reise zu schicken. Wir haben leider eine Konsumkultur, die wir auch auf den „spirituellen und esoterischen Markt“ übertragen. Allerdings geht es hier aber nicht um einen „Markt“, sondern um Fragen, die die Grundfesten des eigenen Lebens betreffen. Der einfache Vorgang des Herunterladens einer Meditations-App darf nicht eine Frage ausblenden, die ebenso vor einer Meditations-App wie vor dem Sichwenden an einen Energieheiler wie vor einer Auswahl des passenden Gebetshauses stehen sollte: Woran glaube ich eigentlich? Der Mensch, der sich nicht in die Grundfragen des Lebens vertieft – Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? – und damit zu einem aktiven spirituellen Sucher wird, verliert sich leicht auf dem „Markt“ der Angebote. Anstatt sich zu finden, wird er zu einem „Spiritualitäts-Konsumenten“. In der Beispielgeschichte geht es um eine Frau, der die Hinwendung zu einer christlichen Freikirche sehr geholfen hat. Viele Menschen, die sich auf einer spirituellen Suche befinden, erfahren und erleben es aber so, dass die gängigen christlichen Kirchen – auch die Freikirchen – nicht gerade die Horte einer Spiritualität sind, sondern dass sie Spiritualität eher verteufeln. Wenn es um die Heilkraft der Spiritualität geht, so wäre es doch zum Beispiel die selbstverständliche Pflicht der christlichen Kirchen, eine Heilmeditation zu lehren, die die Aufnahme des christlichen Heilstromes ermöglicht. Ein solches christliches Gebetshaus zu finden, ist fast unmöglich. Die heilenden Kräfte der Spiritualität drücken sich im Christentum am ehesten noch in den sogenannten „charismatischen“ Gemeinschaften aus, deren hysterischer Stil aber nicht jeden Menschen anspricht. Die eigenständige Aufnahme des christlichen Heilstromes wäre auch dem Sichwenden an sogenannte Energieheiler vorzuziehen. Denn was unterscheidet die Haltung, von einem anderen Menschen Energien empfangen zu wollen, von „Energievampiren“, die ihre Mitmenschen aussaugen (was bei den Opfern, die sich nicht genügend abgrenzen können zum Beispiel zu Krebs führt)? Es gibt natürlich seriöse Energieheiler, die gesetzmäßig die Kraft aus der göttlichen Quelle selbstlos weitergeben, ohne dafür etwas zu erwarten. Es gibt aber auch leider sehr viele Unseriöse, die ihren Markt natürlich in denjenigen sehen, die eine Energieheilung von außen erwarten, anstatt durch eine geeignete Heilmeditation die Quelle der göttlichen Energie in sich selbst zu erschließen. Im weniger schlimmen Fall verliert der Patient einfach nur viel Geld. Wenn es schlimmer verläuft, bindet er sich durch das Empfangen einer ungesetzlich ausgeschütteten „Heilenergie“ an den „Heiler“ und muss diese Energie wieder abarbeiten. – Ein paar ganz kleine Einblicke in die Thematik, die beim Insider dazu führen, dass ihn solche Empfehlungen wie in dem Buch innerlich wehtun: „Einen Energieheiler bei Ihnen vor Ort zu finden, ist wahrscheinlich gar nicht so schwierig, wie Sie vielleicht vermuten. Fragen Sie in einem Yogastudio, Wellnesscenter…“ Die Blauäugigkeit solcher Empfehlungen ist einfach unerträglich. Bei einem seriösen Energieheiler verläuft es nach meiner Auffassung eher so, dass man von ihm gefunden wird, anstatt nach ihm zu suchen… Die „spirituelle Suche“ richtet sich weniger nach außen als nach innen, mit den Fragen: Woran glaube ich eigentlich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?

Bei Der eigenen Intuition folgen wird nicht unterschieden zwischen Intuition und Instinkt. Die Intuition wird mit dem Reptiliengehirn erklärt, das die Überlebensinstinkte aus unserer Millionen Jahre währenden Entwicklungsgeschichte gespeichert hätte. Gerade im Zusammenhang mit Die spirituelle Verbindung vertiefen hätte ich mir an dieser Stelle die Erwähnung gewünscht, dass es bezüglich der Wahrnehmungen, die nicht über den logischen Verstand laufen, sehr viele Ebenen gibt. Dass hier alles in einen Topf geworfen wird, zeigt, wie sehr wir uns noch am Anfang der Beschäftigung mit dieser Thematik befinden. Für den Materialisten mag es sich so darstellen, dass jede Eingebung, die wir nicht begreifen und erklären können, ja nur dem Reptiliengehirn entspringen könnte. Doch für einen spirituellen Menschen ist es wichtig, sich dafür zu öffnen, dass er Empfindungen und Eingebungen nicht nur von irdisch-astralen Regionen bekommen kann, sondern auch aus den göttlichen Bereichen, zum Beispiel durch seine Schutzengel. Die Empfangsstation für solche Wahrnehmungen ist dann nicht das Reptiliengehirn, sondern der Kausalkörper im Menschen, das innewohnende Geistwesen. Die Unterscheidung zwischen unseren Instinkten und unseren Intuitionen öffnet überhaupt erst den Raum für die Beschäftigung mit diesem meistens brachliegenden Teil unseres Lebens.

Wenn es um das Thema geht Positive Emotionen verstärken dann finde ich es wichtig zu betonen, dass es um eine Haltung geht, die uns im Alltag begleiten sollte. Anstattdessen entsteht durch solche Empfehlungen wie Lachyoga oder Gründen Sie ein Spaßteam der Eindruck, wir müssten etwas Fremdes und Unnatürliches in unserem Leben installieren, um wieder lachen zu können und die segensreichen Wirkungen einer Erhöhung des Oxytocinspiegels zu erfahren. Das Drama in einer Krebserkrankung, mit Hilflosigkeit und Tod konfrontiert zu sein, sollten wir nicht einfach unterdrücken, sondern bewusst durchleben und durchdringen. Es ist wichtig – in echt und nicht gespielt! – zu einer Haltung zu gelangen und sich die Fähigkeit anzueignen, sich neben sich zu stellen, also von dem Drama nicht mehr vereinnahmt zu werden, sondern die Beobachterrolle einzunehmen. Wer das vermag, der gelangt zu einem Humor, wo sich in einem Krankenzimmer mit Todkranken die Wände biegen vor Lachen und nicht die Pflegekräfte die Patienten aufmuntern, sondern umgekehrt. Wer das vermag, kann in Telefongesprächen mit alten Freunden einen Humor entwickeln, der sich an kleinen und winzigsten „running gags“ entzündet und der zu Lachflashs führt, bei denen man sich kaum mehr einkriegt. Das ist sehr schwer zu vermitteln, aber wer zu dieser Ebene des Humors findet, für den wird eine Lachyoga-Gruppe kaum eine Anziehung haben. Zeigen uns Lachyoga-Gruppen nicht eigentlich auf, wie sehr wir dem Leben entfremdet sind?

Natürlich ist es richtig, wenn zum Thema Unterdrückte Emotionen loslassen auf bestimmte Techniken hingewiesen wird, die wir in Kursen erlernen können: MBSR – achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, EMDR – Desensibilisierung und Aufarbeitung durch Augenbewegungen, EFT – Klopfakupressur. Doch auch hier wird der Eindruck verstärkt, es ginge bei diesem Thema nicht um unseren Alltag, sondern um bestimmte Sondersituationen, die wir unter dem Einsatz von viel Zeit und Geld erschaffen müssten, um uns dem Thema anzunähern. Dabei gibt es eine uralte Philosophie – nicht „Technik“ – die uns durch unseren Alltag begleiten kann und die im christlichen Glauben begründet ist: den Weg der Selbsterkenntnis. Im Spiegel des Nächsten den Balken im eigenen Auge zu sehen. Da wo wir uns über unsere Mitmenschen aufregen, da wird in uns selbst eine Saite zum Schwingen gebracht. Wenn wir unter diesem Blickwinkel der „Tagesenergie“ folgen und uns immer öfter und immer gründlicher diesen Perspektivwechsel aneignen – Fehler nicht beim anderen zu suchen, sondern bei sich selbst – dann gelangen wir jeden Tag und ständig an unterdrückte Emotionen. Die "Tagesenergie" lässt dabei immer nur soviel hochkommen, wie wir verarbeiten können. Der Alltag ist das beste Übungsfeld, jede Begegnung, jede Situation, die Emotionen bei uns hervorruft, jede innere Unruhe, der Straßenverkehr oder unsere Mitmenschen im Fahrstuhl. Das aufzuarbeiten ist der Weg der Selbsterkenntnis. Das ist zwar christliche Lehre, aber auch hier wieder wird offenbar, dass es sich um ein Defizit im gesellschaftlichen Bewusstsein handelt, das es nicht vermag, diesen Weg lebendig werden zu lassen. Wir klappen die christliche Lehre am Ende des Konfirmationsunterrichts oder am Ende der Sonntags-Andacht wieder zu und lassen den Weg der Selbsterkenntnis getrost in unseren Bibeln verstauben. Doch wer die gesundheitliche Relevanz unserer unterdrückten Emotionen erkannt hat, der sollte diesen Weg ganz schnell in seinen Alltag übertragen. Wer dies tut, hat eigentlich genug damit zu tun. Braucht er dann noch MBSR / EMDR / EFT? Spiegelt sich in unserer Suche nach vertrackten „Techniken“, die in Kursen zu erlernen wären, nicht eine Entfremdung vom Leben, von unseren Emotionen, denen sich anzunähern wir gründlich verlernt haben? Fehlt uns nicht viel mehr praktisch angewandte Lebensphilosophie als „Technik“?

Die Autorin empfiehlt uns, uns ein Heilungsteam von verschiedenen Experten zusammenzustellen. So sehr ich diese Empfehlung als grundsätzlich richtig empfinde, so wenig trifft sie doch die Möglichkeiten der meisten Kranken. Auf dem Heilungsweg ist es sehr wichtig, kompetente und erfahrene Ansprechpartner zu haben und sich jede Hilfe heranzuziehen, die möglich ist. Im Grunde trifft das sogar noch den Schlüsselfaktor 10 – Soziale Unterstützung zulassen. Bloß, in einer Therapielandschaft, wo die Krankenkassen nur sehr wenige Therapien übernehmen, die durch aufwändige Studien anerkannt wurden, können sich die meisten Patienten so ein ganzheitliches Heilungsteam schlicht und einfach nicht leisten. Meine oben angedeuteten Vertiefungen der verschiedenen Heilungsthemen gehen alle in eine Richtung: Selbstermächtigung. Die Wurzeln unserer eigenen Kultur machen den Menschen mündig und unabhängig. Denn durch die angewandte christliche Lehre wenden wir uns an Christus, den inneren Arzt und Heiler. Durch Wissen und Praxis findet der Erkrankte heraus aus seiner Abhängigkeit von Experten und gelangt immer mehr dahin, die Macht über seine Gesundheit und sein Leben zurückzuerlangen. Im Grunde ist das die Essenz der 10 Schlüsselfaktoren: Der Patient findet heraus aus seiner Abhängigkeit und wird immer mehr selber zu seinem eigenen Heilungsteam.


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Kopp-Verlag 2023

 26.08.2023: Dieses Buch einer Journalistin zeigt eine besorgniserregende Fehlentwicklung in den USA auf. Eine neue politische Strömung bezeichnet jedes Infragestellen einer vermeintlichen Genderdysphorie als diskriminierend. Somit werden medizinische Standards außer Kraft gesetzt. Therapeuten und Ärzte, sogar Schulen und Universitäten machen sich zu Erfüllungsgehilfen von weiblichen Teenagern, die ihre Pubertätskrisen – die eigentlich zu einer gesunden Entwicklung dazugehören – fehlinterpretieren zu der „Erkenntnis“, im falschen Körper zu stecken. Der durch die sozialen Medien befeuerte Wunsch, zu einem Mann zu transitionieren, wird zu einer Hoffnung auf die Lösung aller Probleme. Das Phänomen der Genderdysphorie ist von einem seltenen Problem von Jungen, die das schon im Kleinkindalter äußern, zu einem Massenphänomen von Teenager-Mädchen geworden, die nie zuvor in ihrem Leben darunter gelitten haben, aber auf einmal überzeugt sind, sich auf diese „Reise“ begeben zu müssen. Es wird weder geleugnet, dass es eine echte Genderdysphorie geben kann, noch dass in Einzelfällen das Transitionieren der beste Weg sein kann.

Das Buch glänzt mit scharfsinnigen Gedankengängen und bissigen Formulierungen, ist aber außerdem voll von Fakten und Hintergrundwissen, das die Sicht auf die Problematik erweitert. Wie weit dieses Phänomen nun schon auf Europa übergesprungen ist, kann ich nicht beurteilen.
Dieses Buch sei dringend allen Therapeuten, Sozialarbeitern, Lehrern, Eltern und Betroffenen empfohlen, außerdem natürlich allen, denen es am Herzen liegt zu wissen, was in der Gesellschaft abgeht und die sich eine fundierte Meinung dazu bilden wollen.



Mosquito-Verlag; 4., Edition (15. Februar 2021)

26.08.2023: Nach dem Buch „Wahrnehmungen eines abtrünnigen Denkers“ wollte ich das „Grundlagenbuch“ von David Icke lesen. Die Grundaussage ist mir vom Inhalt her aus anderen Quellen bereits bekannt: die Rolle von Außerirdischen bei der Herkunft der Menschheit, die Verschwörung der Dunkelmächte, die sich unter anderem äußert in einer Beeinflussung der Menschheit durch die Reptiloiden. Es gibt „ShapeShifter“, die für unsere Augen wie Menschen aussehen, die aber zu ihrer eigentlichen Gestalt als Reptil wechseln können. Und es gibt unzählige Menschen, die mehr oder weniger von den Reptiloiden beeinflusst werden. Heute ist das für viele nicht mehr neu. Zu seiner Zeit war David Icke einer der ersten, der diese Verschwörung der Dunkelmächte aufdeckte und über die Reptiloiden sprach.

David Icke führt aus, dass nicht alle Reptiloiden „negativ“ sind und finstere Absichten haben, es gibt auch „positive“ Reptiloiden.

David Icke vermag es sehr detailliert die Entwicklungen der verschiedenen Rassen und Blutlinien der finsteren Mächte aufzuzeigen und beschäftigt sich außerdem mit deren Symbolik, die sich auf vielen Wappen, auf vielen Gemälden und in vielen Skulpturen auch heute noch öffentlich zeigt. Seit Jahrtausenden pflegen diese finsteren Mächte ihre Mysterienschulen, in denen sie ihre Anhänger ausbilden. Dabei bemerkt er, dass viele dieser Mysterienschulen positiv waren oder zunächst positiv waren und dann korrumpiert wurden.

Da er sehr detailliert und umfangreich über die Hierarchien der Finsternis schreibt, war es für mich klar, dass er auch zu den Hierarchien des Lichts einiges zu sagen hatte. Leider stieß ich auf eine Stelle, ab der das Weiterlesen für mich schwer wurde, so dass ich einige Seiten später abbrach.
David Icke stellt die Frage, ob die Geschichte von Jesus wahr ist und beantwortet sie mit, „Ich würde mal sagen, nein“. (!!!???) Für mich zeigt sich da eine riesengroße Arroganz und Hybris. Ich zweifle überhaupt nicht daran, dass David Icke einige wichtige geistige Wirklichkeiten erkannt hat. Aber das führte bei ihm nicht zu einem demütigen Staunen über die Größe der Schöpfung mit der Sichtweise eines Sokrates „Ich weiß, dass ich nichts weiß“. Sondern mit einem „Ich würde mal sagen…“ stellt er nicht nur den Glauben von Millionen von Menschen infrage, sondern macht mit diesem Federstreich einfach mal alle Propheten, die im inneren Wort Christus vernehmen und alle Seher, die sein Erdenleben in der Akasha-Chronik nachvollziehen konnten sowie alle Mystiker, die dem Auferstandenen in den letzten 2.000 Jahren begegnet sind, zu bedauernswerten Opfern ihrer Fantasie. Es wäre für mich völlig in Ordnung gewesen, wenn er sagen würde, er persönlich glaubt nicht an Jesus. Damit hätte ich kein Problem. Aber mit einer sehr dünnen Begründung Jesu Leben mit der Arroganz eines Allwissenden in das Reich der Märchen zu verbannen – damit hat er mich schwer enttäuscht. Wenn es ihm ein Anliegen gewesen sein sollte, auch über die Hierarchien des Lichts zu schreiben und dies vielleicht auf den hinteren Seiten des Buches getan haben sollte: Es interessiert mich nicht mehr. Wer nach dem Licht sucht und dabei die Sonne verwirft, was will er der Menschheit zu geben haben?

David Icke führt zwei Begründungen für seine radikale Aussage an, die wirklich nicht sehr tragfähig sind: Das Leben von Jesus mit Jungfrauengeburt, früher Hochbegabung, einem Weg als Heiler und einem Tod am Kreuz wäre ein alter Mythos, der sich schon in den Berichten über Horus, den Sohn von Nimrod und Semiramis finden würde. Das besagt gar nichts. Denn ebenso gut könnte man argumentieren, Horus habe gar nicht gelebt und der frühe Bericht wäre eine Prophetie über das Leben Jesu gewesen, Tausende Jahre zuvor. Das zweite Argument ist noch dünner: Jesu Leben sei ein Symbol für die Menschheit, das sei doch offensichtlich. Das kann ja sein, aber das widerspricht in keinster Weise der Auffassung, dass er dennoch wirklich gelebt habe. Das Leben Mahatma Gandhis war auch ein Symbol für die Menschheit, es symbolisierte den erfolgreichen Weg der Rebellion durch gewaltfreien Widerstand. Dennoch käme keiner auf die Idee zu behaupten, Mahatma Gandhi habe nicht wirklich gelebt. Jesu Leben war ganz sicher ein Symbol für die Menschheit. Und dennoch hat er wirklich gelebt. Über den Zweck von Golgatha und wie dieser Zweck der Erlösung der Menschheit erfüllt worden sein soll oder noch erfüllt werden soll OHNE das Leben von Jesus von Nazareth - darüber schweigt David Icke sich aus. David Icke macht riesengroße Aussagen, sein Aufzeigen von Hintergründen dazu ist dann allerdings ziemlich dünn. Das ist weder verantwortlich noch zeigt sich darin der kompromisslose Wahrheitssucher, als den er sich immer gerne hinstellt.

Das ganze Christentum und alle biblischen Geschichten werden als eine Erfindung der Dunkelmächte dargestellt. Dass die Bibel im Laufe der Jahrhunderte durch Übersetzungsfehler und Streichungen vieles eingebüßt hat, dass sie viele sehr finstere Passagen enthält, das steht außer Frage. Aber wenn die Bibel tatsächlich von Anhängern der Finsternis für ihre finsteren Zwecke geschrieben worden sein soll, dann ist es völlig unerklärlich, dass sie so viel Licht enthält. Die Zehn Gebote und die Bergpredigt, die Lehren von Vergebung und Gewaltlosigkeit – das kann ja nun wirklich nicht im Sinne der Finsternis sein. David Icke stellt sehr richtig fest, dass die „Babylonische Bruderschaft“ und die Katholische Kirche ein und dieselbe Organisation sind. In der Bibel wird über die „Hure Babylon“ deutlich gesagt, „gehet aus von mir, mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden“ (Offenbarung 18:4). Warum sollte eine Organisation vor sich selber warnen und für einen Ausstieg werben??? David Icke geht darauf überhaupt nicht ein. Er macht sehr rebellische Aussagen, die er vielleicht mutig findet, verliert aber für eine Vertiefung dann ganz schnell das Interesse.
Wo ist hier der Wahrheitssucher geblieben?

Nach dieser Stelle fiel mir das Weiterlesen schwer. Mir fiel bei seinen Aufzählungen von den Protagonisten immer wieder auf, wie sehr er es betonte, dass es sich um „Großmeister“ und „Inhaber von höheren Graden“ handelte. Es ist gut darüber zu sprechen. Ich finde aber eine solche Aufklärung unverantwortlich, wenn nicht gleichzeitig über die Hierarchien des Lichts gesprochen wird. Den „Meister aller Meister“ hat er mal eben verworfen. Dann sollte man vielleicht aber darauf hinweisen, dass die Fortgeschrittenen in der „positiven Hierarchie“ in dieser Welt meistens nicht über solche hübschen Titel verfügen, dass sie oft mehr im Verborgenen wirken. Ich finde nicht, dass das ein Grund sein sollte, die „positive Hierarchie“ einfach zu unterschlagen.

Wie soll der Leser dieser Ausführungen über die Mächte der Finsternis für sich den Weg erkennen, wenn er nicht auf den Weg des Lichts hingewiesen wird?






deutsch AMRA Verlag 2022,
gebunden, 480 Seiten
26,99 €


 Nun habe ich das dicke neueste Buch von David Icke, dem britischen Verschwörungstheoretiker, durchgelesen:

„Wahrnehmungen eines abtrünnigen Denkers“

(deutsch AMRA Verlag 2022). Ein Schriftsteller schreibt immer das, was er auch liest. Ganz bewusst habe ich das Buch unter dieser Prämisse gelesen, mit der dahinterstehenden Frage: Was ist für mich Literatur? Die Richtung, die ich dabei verfolge, möchte ich mit folgendem Bild beschreiben:

Eine Kamera fängt einen Menschen in Nahaufnahme ein. Die Kamera fährt immer weiter nach oben, das Bild fängt einen immer größeren Zusammenhang ein: das Haus – die Stadt – das Land – den Kontinent – den Erdball – die Galaxie – die Milchstraße – die Systeme von Abermillionen von Milchstraßen… Dann nähert sich die Kamera wieder der Ausgangsperspektive, der Vorgang läuft rückwärts – bis sie wieder bei dem Menschen in Nahaufnahme angelangt ist.
Genau das ist das, was Literatur für mich leisten muss: Sie muss mich in die Vogelperspektive versetzen, sie muss den größeren Zusammenhang herstellen. Wenn man dann das Buch wieder zuklappt und man wieder bei sich – beim einzelnen Menschen in Nahaufnahme – angelangt ist, dann wird einen der größere Zusammenhang nie mehr verlassen. Wer einmal von der kosmischen Sichtweise einen Hauch erfassen durfte, der sieht sich und die Welt fortan dauerhaft mit anderen Augen.
Das habe ich mir von dem Buch versprochen, und das Buch hat es tatsächlich erfüllt. Es ist in dem Buch selber mit einem anderen Bild beschrieben: Der gewöhnliche Mensch sieht nicht nur den Wald vor lauter Bäumen nicht – er sieht nicht einmal mehr den Baum vor lauter Zweigen. Der „gewöhnliche Mensch“ hat sich im Kleinklein verloren, und er wird gezielt von den Dunkelmächten (im Buch „Wetiko“ oder „der Kult“ genannt) in dieser Perspektive festgehalten.
Durch meinen spirituellen Hintergrund ist es mir möglich gewesen, auch in den tiefsten Tälern meiner Krankheitskrise die größere Perspektive – und damit meinen Lebensmut – nicht zu verlieren. Darin sehe ich einen entscheidenden Faktor dafür, dass ich mich nun wieder auf dem Weg der Besserung befinde. Die Lehre vom Positiven Denken ohne spirituellen Hintergrund halte ich einfach für Bullshit. Wie soll es möglich sein, ohne spirituellen Hintergrund die größere Perspektive zu bewahren? Die größere Perspektive IST der spirituelle Hintergrund!
Das Buch verschafft uns eine größere Perspektive. Was soll Literatur, die „nur unterhalten“ will? Wem aus einer größeren Perspektive heraus bewusst wird, dass ihm auf diesem Planeten nicht einmal einhundert Jahre zur Verfügung stehen, dem wird klar, wie sinnlos und überflüssig der Wunsch ist, unterhalten zu werden. Natürlich muss es darum gehen, seine Lebenszeit möglichst effizient zu nutzen. Die größere Perspektive ist Unterhaltung in bestem Sinne. Alles andere ist Zeitverschwendung. Deshalb sehe ich in der Beschäftigung mit Literatur ohne spirituellen Hintergrund auch eine Gefahr. Es wird vielfach über Literaten berichtet, die sich eine regelmäßige Schreibroutine angeeignet haben, um den „Schreibfluss“ nicht abreißen zu lassen. Darüber aber, von welchen Geistern dieser Schreibfluss inspiriert ist, der einen immer größer werdenden Raum im Leben dieser Literaten einnimmt, wird sich keine Gedanken gemacht. Aus spiritueller Sicht ist es unsagbar naiv es auszublenden, ob ein schöpferischer Mensch seine Inspirationen aus göttlichen Bereichen empfängt – oder eben aus nicht-göttlichen Bereichen.
Die umfangreiche Thriller-Literatur, die ihren Reiz aus negativen Emotionen bezieht, macht einen sehr großen Anteil an den Verkaufszahlen der Bücher aus. Ängste, Gewalt und Sex „unterhalten“ die Menschen. Es geht hier nicht darum, Literatur zu verteufeln. Für mich geht es darum, als Autor wachsam zu sein und mir bewusst zu werden, ob ich nicht im Dienste einer großen Leserschaft die größere Perspektive verlasse und viel, viel Lebensenergie verschwende.
Das Buch von David Icke sollte für mich ein Gegenmodell sein zur „Unterhaltungsliteratur“, und es hat tatsächlich diesen Anspruch erfüllt.

Es setzt schon einiges beim Leser voraus. Die Sprache ist sehr heftig, wenn er immer wieder offen von „Verrückten“ und „Idioten“ spricht. Das verkraftet nur, wer ohne Beweise erfasst, dass David Icke einfach nur die Tatsachen beim Namen nennt. Ohne Belege wird die Verschwörung hinter der Covid-Propaganda beschrieben. Das ist für mich kein Problem. Allerdings wäre es dann wohl auch nicht nötig, sich so umfangreich und detailliert in den Namen von Personen und Organisationen zu verstricken, die an dieser Verschwörung teilhaben. Dahingestellt: Inhaltlich stimme ich voll mit David Icke überein.

Allerdings gibt es mehrere schwerwiegende Kritikpunkte. Es wird oft Raum für Interpretationen gelassen, die meineserachtens auch zu Fehlinterpretationen führen können. Während David Icke den Namen der Einzelpersönlichkeiten und Organisationen der Dunkelmächte einen breiten Raum widmet, schneidet er überaus wichtige Themen vielfach nur an, wo es einer aufklärenden Vertiefung bedurft hätte, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.

Das harmloseste Beispiel: Man kann doch nicht einfach in den Raum stellen, dass Veganer den Dunkelmächten dienen, wenn sie Fleisch und tierische Produkte gegen industriell hergestellte Ersatzprodukte austauschen wollen! Es klingt, als wäre der Veganismus an sich der Fehler. Dabei verlagert der wahre Veganer seine Ernährung in Richtung Obst, Gemüse und Vollkorngetreide und nimmt weniger industriell hergestellte Produkte zu sich, nicht mehr! Natürlich muss man in diesem Zusammenhang ansprechen, dass das Elend der Massentierhaltung einen Teil der Ernährungsenergie der Dunkelmächte bildet. Natürlich muss man in diesem Zusammenhang ansprechen, dass die Illusion der Menschen, sie bräuchten Fleisch in ihrer Ernährung, von der Beeinflussung durch die Reptos zeugt. Menschen brauchen kein Fleisch in ihrer Ernährung, Reptos sehr wohl. Die Unsitte der Menschen, tierische Leichenteile zu verzehren, ist daher eigentlich das offensichtlichste Beispiel für die tiefgreifende Beeinflussung der Menschen durch die Reptos. Es kann doch nicht angehen, das Thema anzuschneiden und dieses grundlegende Wissen in diesem Zusammenhang zu unterschlagen! Oder ist David Icke selber gar kein Vegetarier???

Genau so geht er mit dem Thema Religion um, wenn er einfach in den Raum stellt, die Religionen wären von den Dunkelmächten erschaffen, um die Menschen von der Wahrheit fernzuhalten und sie in ihrer Matrix weiter gefangen zu halten. Um Missverständnisse zu vermeiden, muss man natürlich näher ausführen, dass die Gründungen der Religionen durch die großen Propheten von den himmlischen Mächten inspiriert waren. Im weiteren Verlauf wurden die religiösen Bewegungen immer mehr zu korrumpierten Institutionen, die immer mehr unter den Einfluss der Dunkelmächte gerieten. Besonders deutlich wird das am Beispiel des Christentums. Die Kirchen stellen sich mit Berufspriestertum, Anhäufung von Reichtümern und Segnen von Waffen nicht gegen irgendwelche strittigen Geheimlehren, sondern gegen die Grundpfeiler des Christentums, die jedermann in der Bibel nachlesen kann. Die Lösung kann nicht sein, dass wir uns von den Religionen abwenden, sondern dass wir nach der wahren Religion suchen, die allerdings außerhalb der etablierten Institutionen zu finden ist. David Icke empfiehlt doch auch sonst, zur Quelle zu gehen, um die Wahrheit über etwas herauszufinden! Warum nicht in bezug auf die Religionen? Würden die Menschen das tun, würden sie spirituelles Unterscheidungsvermögen wiedererlangen. Das ist ihnen in bezug auf die „christlichen“ Kirchen offenbar vollkommen abhandengekommen, wenn sie nicht einmal mehr den offensichtlichsten Betrug wahrnehmen. Die Lösung ist nicht, das Christentum abzulehnen, sondern zwischen wahrem Christentum und Scheinchristentum unterscheiden zu lernen. Nicht der moderne aufgeklärte Atheist oder Agnostiker wird in der Lage sein, die kommende neue Verführungsreligion der Dunkelmächte zu durchschauen. Es wird der spirituell Erwachte sein, der zu seiner inneren Herzensreligion zurückgefunden hat, der immun sein wird gegen diese dunkle Verführung, an die die meisten Menschen ihre Seele verkaufen werden.

David Icke klärt nicht wirklich auf. Er reißt ein Thema an, und meint anscheinend, die Leser seiner Bücher würden schon bescheidwissen. Der Raum für Fehlinterpretationen, den er aber aufmacht, ist mir hier zu gigantisch groß, als dass man einfach darüber hinweggehen könnte. Ich halte dieses Buch für eine große Gefahr. Nicht weil es aufklärt, wie der Autor selber meint, sondern weil es große Themen anschneidet und sich eine tiefergehende Aufklärung erspart. So darf man echt nicht vorgehen…

Wie gesagt, ich meine, dass ich mit den Anschauungen David Ickes im Wesentlichen konform gehe, aber vieles muss man sich erschließen oder voraussetzen, weil er es nicht wirklich ausformuliert.

Man kann nicht einfach so das erste der Zehn Gebote den Dunkelmächten zuschreiben!:
„Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“.
Wenn man das tut, dann sollte man schon darauf eingehen, ob die anderen Gebote auch Erfindungen der Dunkelmächte sind. Man sollte schon darauf eingehen, dass es einen Vater „Ur“ gibt, der alle Wesen als Seine Kinder erschaffen hat. Dann sollte man klären, ob die Zehn Gebote eine Erfindung der Finsternis sind, oder ob es göttliche Wahrheiten sind, die nur von den Dunkelmächten vereinnahmt und verpolt wurden, wie die Dunkelmächte jede göttliche Wahrheit vereinnahmen und in ihr Gegenteil verkehren.
Man kann es sich erschließen, aber es wird nicht ausformuliert. Das ist nicht nur einfach nachlässig, das ist gefährlich!

Geschenkt, wenn er in der Beschreibung unserer Wahrnehmung sehr breit darauf eingeht, dass sie sich in unserem Gehirn zusammensetzt – aber dann vergisst zu erwähnen, dass es ja gar kein Gehirn gibt, wenn diese Welt nur Illusion ist. Natürlich kann dann das Gehirn nur eine Metapher für etwas sein, wenn ich den Raum, den die fünf Sinne uns vorgaukeln als Illusion entlarven will.

Das verunsichert, denn man weiß nicht, ob David Icke diese Metaebene beim Leser einfach voraussetzt. Warum schreibt man dann Bücher? Oder verfügt er selber nicht über diese Metaebene? – Wenn doch, gibt es eine Schwäche des Ausdrucks, eine Unvollkommenheit in der Welt der Begriffe, die unvermeidbar ist, sobald man sich auf sie einlässt. Das nehme ich bei David Icke eher an. Allerdings ist hier Raum für dringende Nachbesserung!

Anscheinend sehr stolz berichtet er von seiner Erkenntnis, dass das Covid-Virus nicht in einem Bio-Waffen-Labor in Wuhan erschaffen wurde, sondern dass es einfach erfunden wurde und in Wahrheit gar nicht existiert. Das erste ist die falsche Fährte, auf die die Verschwörungstheoretiker gelockt werden sollen. Das zweite wird dargestellt als wäre es die wahre Ebene der Metaverschwörung. Aber solange die Menschen noch darüber nachdenken, welche Krankheitserreger echt und welche erfunden sind, bewegen sie sich noch im Feld der Illusionen, nicht auf einer höheren Metaebene der Erkenntnis, sondern der Täuschung. Im Lichte der Erkenntnis des Mediziners Claude Bernard (1813-1878),

„Der Keim ist nichts, der Nährboden ist alles“,

ist es natürlich vollkommen unerheblich, welche Krankheitserreger echt und welche erfunden sind. Im Vermeiden oder Bekämpfen von Krankheitserregern besteht einfach nicht die Grundlage für die Gesundheit! Worin besteht dann die Grundlage für die Gesundheit? – Dafür bräuchte es natürlich ein eigenes Buch. Daher verstehe ich, wenn David Icke nicht näher darauf eingeht. Aber wenn der Weltmeister im Anreißen dieses Thema nicht einmal anreißt, dann fragt man sich, ob er denn selber die Metaebene dieser Verschwörung wirklich erfasst hat. Man ist verunsichert. Man rätselt, ob David Icke die wahre Metaebene der Verschwörung, unsere Aufmerksamkeit überhaupt auf „Krankheitserreger“ zu richten, selber nicht erfasst hat oder ob er sie nur nicht ausdrückt.

Sein „Renegaten-Bewusstsein“ erscheint dann manchmal als ein ziemlich zahnloser Tiger, weil seine Argumentation sich noch sehr in den althergebrachten Bahnen der Illusionswelt bewegt.

Als Résumé hat mir die Lektüre dennoch viel gebracht. Es hat mir viele neue Mosaiksteine gebracht, die ich aufgrund von dem, was ich bereits mitbringe, einordnen und in ein größeres Bild einfügen kann.

Ganz, ganz wichtig ist der Hinweis gegen Ende des Buches, dass wir mit gewaltsamem Widerstand den Dunkelmächten ebenso dienen wie die gewaltsamen Unterdrücker! Die Lösung liegt in einem Verweigern der Kooperation. Dem Feld der Kontrolle und Angst die Liebe entgegensetzen. Hier ist jeder einzelne gefragt. David Icke hebt die Bedeutung des Herzens hervor, das auch die Quelle der Inspiration und wahrer Erkenntnis ist. „Der Kult“ möchte die Verbindung zum Herzen kappen und den Menschen auf Kopf und Bauch reduzieren. So ist die beste Strategie, um den Dunkelmächten etwas entgegenzusetzen, das Herz zu aktivieren. Hiermit haben wir eine Macht, die der scheinbaren Übermacht der Finsternis weit überlegen ist.

Das ist es, was ich als Autor selber erreichen will: Fakten liefern, die zu einer größeren Sicht führen. Die Frage ist zweitrangig, ob das in Form eines Sachbuchs oder eines Romans geschieht. Die Auffassung, Literatur wäre vollkommen unabhängig von einer spirituellen Ausrichtung, oder eine spirituelle Ausrichtung würde sogar das Ende jeder Literatur bedeuten, halte ich für einen Trugschluss. Die Aufgabe einer Literatur unter dieser Prämisse kann es nur sein, uns weiter in der Illusion festzuhalten. Für mich war es aber immer der Sinn des Bücherlesens, meine Sicht zu erweitern, eine höhere Perspektive einzunehmen, die Illusion meiner begrenzten kleinen Welt zu durchbrechen. In diesem Sinne ist es unzweckmäßig, sein Verständnis von Literatur auf Belletristik zu beschränken. Natürlich spielen Sachbücher und Erfahrungsberichte eine große Rolle.



Diese kleine Broschüre stellt die grundsätzliche Frage, ob der Ansatz beim Umgang mit der Pandemie denn richtig ist. Sie fordert zu einem Umdenken auf. Wer ein ungutes Gefühl beim Vorgehen der Regierung hat, oder wer verstehen will, warum denn die bisherigen Maßnahmen nicht von Erfolg gekrönt sein können, der sollte sich mit dieser kleinen Broschüre auseinandersetzen. 











Corona Fehlalarm? von Dr. Karina Reiss und Dr. Sucharit Bhakdi

·        Taschenbuch: 160 Seiten

·        Verlag: Goldegg Verlag (21. Juni 2020)

 Einfach Wissenschaft! (Warum wird Wissenschaft immer als Verschwörung und Scharlatanerie hingestellt, so geht es mir seit Jahren mit den Heilmöglichkeiten durch gesunde Ernährung...)

Am liebsten würde ich jeden Satz in diesem Buch zitieren. Pflichtlektüre für alle Politiker und alle, die mitreden wollen. Wohlgemerkt: Hier geht es um wissenschaftliche Daten und wissenschaftliche Schlussfolgerungen, nicht um Polemik. Es finden sich in diesem Buch keine Verschwörungstheorien, sondern eine begründete Kritik. Ich bitte, das zu unterscheiden.

Die beiden Autoren sind noch nicht einmal absolute Impfgegner, es wird aber nachvollziehbar mit mehreren Begründungen erläutert, weshalb eine Corona-Impfung nun wirklich überhaupt keinen Sinn ergibt.

 



Es wird beschrieben, dass die Meldungen aus New York und Italien mehr mit den spezifischen Situationen in den Gesundheitssystemen und mit den Reaktionen auf "Corona" zu tun haben als mit dem Virus selbst. Dann folgt:

"Klar ist, dass es für viele sich sorgende Menschen in der deutschen Bevölkerung hilfreich gewesen wäre, wenn die Politik oder die zuständigen Experten immer wieder erklärt hätten, dass wir in Deutschland gut aufgestellt sind, dass wir keine Bilder wie aus Norditalien oder anderen Regionen der Welt befürchten müssen, dass es nie einen Grund zur Sorge gab. Denn die Zahlen und Fakten gaben das her. Stattdessen passierte genau das Gegenteil. Das RKI warnte und warnte - vor den exponentiell steigenden Zahlen der Infizierten, vor den unzähligen zu befürchtenden Toten, vor Zuständen wie in Italien. Verantwortung geht anders. Kompetenz auch."
Klare Worte.

Noch mehr klare Worte finden sich über das Versagen des deutschen Journalismus („Das totale Versagen der öffentlichen Medien“ / „Meinungszensur“) und auch der Bevölkerung, die sich so erschreckend leicht hat manipulieren lassen.

Das Buch erspart sich Spekulationen über die Hintergründe dieser großangelegten Manipulation. Dass es um Manipulation ging, führt das Buch mit zwingender Logik aus.


Dieses Buch wird beschrieben als „ein Juwel der spirituellen Literatur“. Das ist es tatsächlich. Wie viele spirituelle Bücher werden die es verschlingen, die darin einen Tatsachenbericht erkennen. Und die, die es nicht anspricht, sind ohnehin meist die, die ganz genau wissen, dass es sich bei solchen Geschichten um Märchen handelt.

Ein Mann wird durch mysteriöse Begegnungen gerufen, hin zu einem Tal im Himalaya. Es ist eine Geschichte, die ihn sein Leben lang begleitet. Denn er hat selber in diesem Tal gewohnt und sich einst entschlossen, es zu verlassen, um über mehrere Inkarnationen in dieser Welt zu wirken und Erfahrungen zu sammeln. Er beschreibt, wie er es auf dieser Reise lernen muss, auf seine Intuitionen zu hören und wie er manche Prüfung besteht. Er erreicht tatsächlich dieses Tal. Dort begegnet er mehreren Meistern. Diese Meister leben nicht nur länger als ein gewöhnliches Erdenleben, sie können über Jahrtausende auf dieser Erde in ihrem Körper leben. Sie haben es vollbracht, ihre Körper derart von geistigem Licht durchstrahlen zu lassen, dass der Körper keine Begrenzung mehr für sie darstellt. Sie leben im kosmischen Bewusstsein. Auf der Erde. Teilweise seit Jahrtausenden.

Es ist wie die wundersame Geschichte von Babaji, dem Meister des Meister-Meisters von Paramahansa Yogananda. In diesem Tal leben sozusagen viele „Babajis“. (Vielleicht ist auch die Geschichte von Babaji mit diesem Tal verbunden?)


Das Thema „Gesund alt werden“ und „Das versteckte Gebirgstal der Hundertjährigen“ ist mir zum Lebensthema geworden. Ich sah als kleiner Junge von vielleicht 10 oder 11 Jahren den Film „In den Fesseln von Shangri-La“ von Frank Capra. Er hat mich mein Leben lang innerlich begleitet. Mit 18 schrieb ich meine eigene Shangri-La-Geschichte als eines meiner ersten Dichtwerke. Mit 50 schrieb ich den Roman „Karol, der Weißmagier“, der ebenfalls durch diesen Film inspiriert ist, das gebe ich ganz offen zu. Durch meine Tätigkeit in der Altenpflege im Alter von 21 bis 36 Jahren und durch meine Lese-Begegnung mit Are Waerland entwickelte ich meine Philosophie der Überwindung der zivilisatorischen Begrenzungen durch eine Hinwendung zu einer naturgemäßen und spirituellen Lebensweise. Was jedoch dieses Buch von Aaravindha Himadra aufzeigt, übersteigt noch alle bisherigen Zielbilder und Vorstellungen. Für den, der diese Geschichte als einen Tatsachenbericht erkennt: Dieses Buch zeigt auf, wie wesentlich unser spiritueller Weg ist in Bezug auf Heilung, Gesundheit und langes Leben. Gott ist die Quelle der Gesundheit. Eine Weiterentwicklung kann die Heilwissenschaft dann erfahren, wenn sie endlich Gott miteinbezieht – ja, Gott in die Mitte stellt. Wie töricht erscheinen da viele der nach außen gerichteten Forschungen der westlichen Medizin!


SPIEGEL 2019/48

Die "Wissenschaftler" wollen "den Code des Alters knacken", sie versuchen es "mit einer Vielzahl von Arzneimitteln, Hormonen und Genmanipulationen" (...), "mit ausgetüftelten Wirkstoffcocktails" und experimentieren an Mäusen und Fruchtfliegen, mit der Applikation von einem Blutplasma-Enzym, mit dem Wirkstoff Metformin oder anderen Winkelzügen. Für einen Gläubigen muss das lächerlich anmuten. Wenn man das wahre innere Wesen als das Ebenbild Gottes versteht, dann weiß man, dass ein ewiges Leben in ewiger Jugend unser wahres inneres Wesen ist. Aus dieser Sicht heraus kann eine fundierte Lebensverlängerung nur aus einer Annäherung an unser wahres göttliches Wesen heraus geschehen. Diese Annäherung kann sich logischerweise nur vollziehen durch ein immer stärker werdendes Miteinbeziehen der natürlichen und göttlichen Gesetzmäßigkeiten in unsere Lebensführung. Wer diesen Weg geht, strebt danach, dem innewohnenden ewigen Geistwesen wieder zum Durchbruch zu verhelfen. Auf diesem Weg aber legt man seinen Seelenweg in die Hände Gottes: Ob es wirklich für die Entwicklung unserer Seele besser ist, länger auf der Erde zu leben oder ab einem bestimmten Zeitpunkt in den jenseitigen Bereichen seinen Seelenweg fortzusetzen. Wer diese Dimensionen nicht mit einbezieht - hat er sich wirklich jemals ernsthaft Gedanken über die eigene Sterblichkeit gemacht???


Ganz klar ist im Buch ausgedrückt, dass es nicht der Sinn des Buches ist, dass die Menschen alle zu diesem Tal ziehen (abgesehen davon, dass es nur die finden können, die von den Meistern hierzu eingeladen wurden). Für mich ist es auch nicht unbedingt ein Ziel, für Jahrtausende auf dieser Erde zu leben. Das ist ja nur eine von den vielen Möglichkeiten, wie eine Seele ihren Weg weiter beschreiten kann, wenn die gewöhnliche Lebensspanne vorüber ist. In den Himmeln gibt es viele Wohnungen. Aber es gibt eben auch ein Fleckchen auf Erden, das noch ganz Himmel ist – das unbefleckt ist von den Beeinflussungen durch materialistische Menschen.

Das Buch kann die spirituelle Sehnsucht entfachen, da es aufzeigt, dass der spirituelle Weg die Möglichkeiten des Menschseins erweitert und unserem Leben erst die eigentliche Bedeutung gibt.

Arkana Verlag, 2015, gebunden, 414 Seiten, 19,99 €

 


„Mein tödlicher Freund“ von Steffen Krumm

Books on Demand, Norderstedt, 2018

Paperback, 172 Seiten

7,50 €





Der in der Ich-Form erzählte Erfahrungsbericht ist eine schonungslose Beichte, die nichts auslässt. Das Buch zeigt auf, wie sehr der Alkoholiker in seiner Sucht rücksichtslos ist, gegen sich selbst wie auch gegen seine Umwelt. Man hört es so oft, dass viele Alkoholiker, erst ihren persönlichen Tiefpunkt erreichen müssen, ehe sie bereit sind, umzukehren. Hier wird der leidvolle Weg von einem Betroffenen geschildert, der sozusagen sich selber dabei zusieht. Nach einer erfolgreich absolvierten Langzeittherapie, wo er vom christlichen Glauben berührt wird, ist das erste, was er in der neuen Wohnung tut, mit Bekannten aus der Klinik eine „Party“ steigen zu lassen, die nichts anderes ist als ein exzessives tagelanges Besäufnis. Erst am Ende wandelt sich der Übermut in Schmerz und Reue, doch dann ist es zu spät. Er verliert die Wohnung wieder, und erst nach einer weiteren Therapie, einer weiteren verlorenen Wohnung und Jahren der Obdachlosigkeit gelingt es ihm, in einer Therapie den „Absprung“ aus der Sucht zu schaffen und einen festen Halt im christlichen Glauben zu finden.

Es ist ein erschütternder Bericht. Ich finde es sehr mutig von Steffen Krumm, ihn so schonungslos zu schreiben und zu veröffentlichen. Denn es ist so leicht beim Lesen, zumal für den Nicht-Alkoholiker, ihn zu verurteilen. Doch für mich enthält das Buch zwei wichtige Botschaften, die letztendlich die Dekadenz der heutigen Gesellschaft entlarven. Das macht das Buch für mich so wertvoll.

-          Alkohol ist ein Suchtmittel, keinen Deut harmloser als irgendwelche illegalen Drogen. Gerade weil der „normale“ Konsum von Alkohol so unbemerkt und fließend in einen krankhaften Missbrauch übergeht, ist es so wichtig, dass Alkohol geächtet wird. Wir behandeln ihn als unentbehrlich für jede Feier, dabei ist er genauso entbehrlich oder unentbehrlich wie jedes andere gefährliche Suchtmittel. Der Weg kann kein Alkohol-Verbot sein, denn die Prohibition ist schon einmal gescheitert. Aber Aufklärung ist wichtig, damit andere nicht den gleichen langen Leidensweg gehen müssen – und genau dieser Aufgabe möchte Steffen Krumm sich nun widmen, beginnend bei den Schulen.

-          Die Loslösung von weiten Teilen der Gesellschaft vom christlichen Glauben wird als eine Emanzipation und als eine Befreiung empfunden. Das Buch entlarvt die traurige Wahrheit: Es ist eine Verirrung. Der christliche Glaube gibt dem Menschen einen Lebenssinn.



Jozef Rulof: Ein Blick ins Jenseits

erhältlich als Kindle-E-Book bei Amazon
und als Print-Ausgabe unter
https://rulof.org/de





In der Gestalt des André beschreibt Jozef Rulof in einem Buch aus dem Jahr 1936 sein eigenes Leben, seinen Werdegang als Medium, Heiler und Seher. Die geschilderten Reisen ins Jenseits vermitteln einen Eindruck von der geistigen Welt, von den tiefsten bis zu den höchsten Ebenen. Er erlebt diesxe Reisen unter Anleitung seines Geistführers Alcar. Das macht das Buch für mich so bemerkenswert. Denn es gibt heutzutage auf dem Esoterikmarkt Bücher, die uns anleiten wollen, durch „Techniken“ den Austritt des Astralkörpers herbeizuführen. Es ist ein vollkommen anderes Bild, das Jozef Rulof uns hier vermittelt. Er erlebt seine Austritte und jenseitigen Erkundungsreisen ausschließlich sozusagen „auf Einladung“ und unter der Führung der geistigen Welt. Sein Geistführer Alcar ist ein verstorbener Maler, der in der Renaissance gelebt hat und dessen Bilder noch heute in Museen hängen (wäre ja mal interessant herauszufinden, um welchen Maler es sich handelt ;). Er wohnt im Jenseits in der 5. Ebene und muss nicht mehr auf der Erde inkarnieren. In allen Begegnungen und Begebenheiten, die André im Jenseits erleben darf, wirken viele Wesen aus der geistigen Welt zusammen, führen und beschützen ihn. Als André auch die 6. und 7. Ebene besuchen darf, übernimmt die Führung der Meister seines Geistführers, der noch weiter entwickelt ist. Die geistige Welt gewährt André diese vielen Gnadenerlebnisse aus einem bestimmten Grund: André (Jozef Rulof) hat die Aufgabe, die Erdenmenschen von einem Leben nach dem Tod und vom Weg der Seele zum Licht nach dem Hinüberscheiden zu überzeugen. In allem wird aufgezeigt, worin der Weg der Seele besteht, um sich geistig zu entwickeln und höhere Ebenen zu erreichen (sowohl in den geistigen Welten als auch schon als Mensch in der Materie): Demut, Gebet und Dienen. Das Wesentliche auf dem Weg besteht nicht in Sensationsgier und „Techniken“, sondern in Demut und gelebter Liebe, wo auch immer man sich befindet. Auch der Geistführer Andrés gibt hierfür ein gutes Beispiel: Obwohl er in der 5. Ebene nur Schönheit und Harmonie genießen könnte, begibt er sich immer wieder in die finstersten astralen Ebenen, sowie (als Geistwesen) auf die Erde, um anderen Wesen zu helfen und zu dienen. Sonst wäre auch dieses wundervolle Buch nicht zustandegekommen.

Allen, die sich danach sehnen, eine größere Sicht auf das Leben im Licht der geistigen Wahrheit zu erhalten, sei das Buch wärmstens empfohlen!

Mir persönlich hat das Buch auch in einer schweren Lebenskrise eine direkte Antwort gegeben! Manchmal ist es ja so, dass uns die geistige Welt etwas mitteilen will, auch wenn wir noch nicht das Innere Wort haben. Mein Empfinden ist: Dieses Buch führt den Menschen näher an die geistige Welt heran, so dass er aus dem Buch ganz persönliche Botschaften erhalten kann!

 

Jozef Rulof:

Durch die Grebbe-Linie

ins ewige Leben


erhältlich als
Kindle-E-Book bei Amazon
und als Print-Ausgabe unter
https://rulof.org/de


Wie wäre es, wenn ein Verstorbener aus dem Jenseits berichtet? Wie wäre es, wenn er berichtet, wie er im Jenseits seine Familie wiedersieht? Wie wäre es, wenn er seine letzten Stunden und Minuten als Soldat auf dem Schlachtfeld beschreibt? Wie wäre es, wenn er zudem beschreibt, wie sich die Vorgänge auf einem Schlachtfeld aus der Sicht der geistigen Welt darstellen? 
Genau darum geht es in diesem Buch! 

Für mich ist das unsagbar spannend, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Für mich ist es nur schwer nachzuvollziehen, wie das die meisten Menschen kalt lässt. Okay, die meisten Menschen zweifeln – sie können es nicht glauben, dass es ein Jenseits gibt. Ich zweifle auch bei solchen Berichten, ob sie authentisch sind. Aber was ich nicht glauben kann: Dass es KEIN Jenseits gibt! Denn nur durch ein Jenseits wird das Diesseits für mich erklärlich. 
All diese Fragen… 
-          Wo kommen wir her? 
-          Wo gehen wir hin? 
-          Warum gibt es diese Ungerechtigkeiten von Geburt an? 
-          Warum ist ein Buddha und ein Jesus in der Weltgeschichte aufgetreten? 
-          Warum gibt es überhaupt eine Schöpfung? 
…all diese Fragen kann ich mühelos einordnen und in ein harmonisches Gesamtbild bringen – wenn ich Reinkarnation und Seelenwanderung miteinbeziehe, wenn ich den Himmel und die Hölle und auch die geistigen Zwischenreiche miteinbeziehe, wenn ich den Sinn in einem Läuterungsweg der Seele entdecke. Was ich gut verstehen kann, ist der Zweifel – genau darum geht es auch in diesem Buch – was ich nur so schwer nachvollziehen kann: Dass die Menschen gar nicht forschen! Dass sie nicht begierig alles aufnehmen, was zur Beantwortung dieser Fragen beitragen kann! 
Der Ich-Erzähler dieses spannenden Berichtes ist selber ein Zweifler, bei den spiritistischen Seancen seines Vaters, denen er beiwohnt, bezweifelt er alles – ob der geistige Lehrer, der sich meldet, nicht in Wirklichkeit eine lumpige unwissende Seele ist, die sie alle in die Irre führt – ja, er bezweifelt sogar, dass es jenseitige Seelen überhaupt gibt, die sich melden könnten. Der Ich-Erzähler Theo bezweifelt alles, obwohl er bei diesen Seancen zuletzt selber als Medium fungiert. 
Der Reichtum dieses Buches ist unglaublich – viele Themen werden beleuchtet. 
So verblüfft z.B. der Vater auf dem Sterbebett den Arzt und alle Umstehenden, indem er das Datum seines Todes viel genauer einordnen kann als der Arzt. In seinen letzten Tagen macht er lauter scheinbar zusammenhanglose und unsinnige Aussagen – er scheint verwirrt. Er nennt Theo ‚Jack‘, er spricht von einer Angelika und sieht die Engel, die ihn abholen kommen. Aus der jenseitigen Sicht ergibt schließlich alles einen Sinn, Angelika ist die Zwillingsseele des Vaters und ‚Jack‘ ist der Name Theos in einer anderen Inkarnation, in der er leidenschaftlich danach forschte, wie seelische Krankheiten zu heilen sind und den Wunsch entwickelte, selber einen seelischen Schock zu erleben, um aus der Erfahrung heraus die Tiefen der Seele zu ergründen. Dieses Schock-Erlebnis wurde Theo/Jack zuteil, als er als Frontsoldat an der Grebbe-Linie starb. 
In der geistigen Schau wird dargestellt, wie wesentlich wichtig es für den weiteren Seelenweg ist, dass der sterbende Soldat zuvor keinen Schuss abgegeben hat, dass er nicht zum Mörder geworden ist! Wie segensreich würde es doch sein, wenn diese Botschaft über den Seelenweg alle Menschen über alle Religionsschranken erreichen würde! 
Aber auch das musste im Vorfeld geschildert werden: Die größten Zweifler an den Botschaften aus dem Jenseits sind eben die „religiösen“ Menschen! Sie verdammen alles als teuflisch und dämonisch, was sie nicht in ihren „heiligen“ Büchern finden können! Seine eigene Frau, die Theos „Tick“ mit den spirituellen Büchern vehement ablehnt, ist eine „fromme“ Kirchgängerin. Im Jenseits schließlich findet sie Jack – inzwischen von seinem ihm vorausgegangenen Vater umfangreich geschult – vor in den niederen Bereichen. Auf der Erde wurde sie bei einem Bombenangriff zerrissen und ins Jenseits befördert. Sie glaubt nicht, dass sie verstorben ist, erst nach langer Zeit ist sie bereit, sich überhaupt auf eine Unterweisung einzulassen. Jack fliegt mit ihr zur Erde, um ihr in geistigen Bildern aufzuzeigen, was geschehen ist. Die fantastischen Planeten und Sterne, die sie dabei passieren, interessieren sie überhaupt nicht, und entlocken ihr keine Frage. Als sie aber in ihrer ehemaligen Wohnung erfährt, dass ihre Möbel verkauft wurden – da trauert sie ihren Möbeln hinterher! Treffender hätte man den Seelenzustand der meisten Menschen auf der Erde nicht beschreiben können! Aus lauter Sorge um ihre irdischen Verhältnisse, haben sie verlernt zu staunen über die Wunder des Universums! 
Es folgen wunderbare Beschreibungen des Weges der Seelen in den jenseitigen Bereichen. Insbesondere wird auf die Zwillingsseele eingegangen – den Seelenpartner, der uns von Urzeiten an bestimmt ist. Ich durfte mir aus diesem Buch die wunderbare Botschaft mitnehmen, dass wir auf dem Weg in die Wunderbarkeiten des geistigen Universums des Seelenpartners bedürfen – denn allein, ohne es mit jemandem teilen zu können, würden wir die Schönheiten und die beglückenden Erkenntnisse gar nicht ertragen! 

Wer jetzt eine Sehnsucht verspürt, ist vielleicht schon von der Wirklichkeit berührt! Lesen wir solche Berichte ruhig als Zweifler – nehmen wir nicht alles kritiklos an, was auf dem großen esoterischen Buchmarkt kursiert. Aber lernen wir es, auf unser Herz zu hören! Ich persönlich bin davon überzeugt, es handelt sich um einen authentischen Bericht, und Jozef Rulof ist das Medium.

Herder Verlag, 2012, 220 Seiten - 18,99 €


Ein wichtiges Buch zum tieferen Verständnis des Islam. Es sollte heute allen Moslems, Christen und Atheisten dringend ans Herz gelegt werden. Es zeichnet das Bild von einem friedliebenden und toleranten Islam, dessen wichtigste Botschaft die Barmherzigkeit ist. Das ist das Attribut, mit dem Gott im Koran am häufigsten in Verbindung gebracht wird. Wie Khorchide belegen und erläutern kann – nicht zufällig. Gott wird im Koran als der „Allerbarmer“ dargestellt, dessen Wunsch an den Menschen ist, sich seiner Barmherzigkeit anzuschließen, zu einem toleranten, vergebenden Gläubigen zu werden, der Gott in allen Menschen dient. Dieser Transformationsprozess ist es, der den Menschen in die Vollkommenheit führt und der die zentrale Intention der koranischen Botschaft ist. 

Durch sein barmherziges Handeln bezeugt der Mensch die Barmherzigkeit Gottes und lässt sie Wirklichkeit werden. Er verkündet durch eine unterschiedslos allen Menschen zugewandte Barmherzigkeit die universale Barmherzigkeit Gottes. 





Der Mensch ist zum barmherzigen Handeln hier und jetzt aufgefordert; sein Handeln ist eine notwendige Antwort auf die erfahrene Barmherzigkeit Gottes. Eine Verweigerung der Barmherzigkeit gegenüber anderen ist ein Selbstausschluss aus Gottes Barmherzigkeit, ein Nein zu Gottes Barmherzigkeit. Die Liebe des Menschen zu Gott muss sich in der tätigen Barmherzigkeit in der Gesellschaft ausdrücken. Diese Berufung zur zwischenmenschlichen Barmherzigkeit stellt den Kern des islamischen Ethos dar. 
(Seite 112)   

Khorchide beschreibt in der Einführung seinen eigenen Hintergrund, der ihm geholfen hat, zu dieser Haltung zu finden. Aufgewachsen zunächst im liberalen Libanon, wo er eine tiefe Religiosität erlebte, die mit großer religiöser Toleranz gepaart war. Sein Vater, obwohl aus einem islamischen Elternhaus stammend, ist in eine christliche Schule gegangen, weil die Qualität der Schule und nicht das Gebetbuch für die Auswahl der Schule maßgeblich war. Zu dieser Zeit konnten auch Schiiten und Sunniten miteinander heiraten. Selber erlebte Khorchide noch in seiner Kindheit das friedliche Miteinander der verschiedenen Religionen und islamischen Schulen. Als sein Vater mit der Familie nach Saudi-Arabien ging, erlebte Khorchide das genaue Gegenteil – eine durch religiösen Dogmatismus unterdrückte Gesellschaft. Durch sein Elternhaus geprägt hat er sich aber die liberale Auffassung erhalten. 

Heute wird ihm sein Anspruch von manchen Moslems vorgeworfen, einen modernen Islam zu entwerfen. Viele Moslems denken so, man brauche keine „moderne Religion“, sondern man wolle sich an dem "wahren" zeitlosen Islam halten. Doch hier liegt ein Missverständnis vor, das Khorchide leider mit dem Untertitel selber unterstützt. Ihm geht es gar nicht um die Erschaffung einer modernen Religion, sondern darum, die ursprüngliche Botschaft des Koran herauszuarbeiten. Khorchide befreit diese ursprüngliche Botschaft nicht nur von den modernen Fehlinterpretationen, sondern auch von den restriktiven dogmatischen Auslegungen fanatischer Schriftgelehrter früherer Jahrhunderte, auf die sich im islamischen Milieu leider noch immer berufen wird. 

Die Aussagen, zu denen Khorchide dabei gelangt, sind grandios und beschreiben nicht nur das von Gott gemeinte Verhältnis des Moslems zum Islam, sondern allgemein das Verhältnis des Gläubigen zu Gott und seiner Religion. Nicht nur wegen des tieferen Verständnisses des Islam ist dieses Buch also auch für Nicht-Moslems interessant, sondern auch wegen dieses allgemeingültigen Beschreibens der Eigenschaften Gottes und des Weges des Menschen, das allen großen religiösen Büchern zu eigen ist. Hierbei zeigt er auch mehrfach Parallelen zur Botschaft der Bergpredigt bzw. zum Christentum auf. 

Z.B. stellt er klar, dass das Verhältnis des Gläubigen zu schriftlicher Überlieferung nicht in einem stupiden Buchstabenglauben bestehen darf, der die Vernunft ausschließt. Khorchide fragt, was das denn für ein Gott sein solle, der uns die Vernunft gibt, um uns dann Glaubenssätze und Verhaltensvorschriften zu geben, die jeder Vernunft widersprechen. Man müsse die Botschaften des Korans in ihrem historischen Bezug deuten, um die wahre Intention dahinter herauszuarbeiten – eine Aussage, dieses tiefgründigen Buches, die sich die Bibel-Exegeten ebenso zu Herzen nehmen sollten!

Diese Haltung für ein von der Vernunft geprägtes Schriftenstudium führt jedoch nicht zu einem eindimensionalen Religionsverständnis. Khorchide stellt klar, der Sinn der Religion könne es nicht sein, nur einen ethischen Verhaltenskodex aufzustellen. Das könne die Vernunft auch, die Religion aber müsse etwas bieten, das über die Vernunft hinausgehe, sonst brauche man sie nicht. Dieses „Mehr“ sei die Herzensbeziehung des Menschen zu Gott. Dieser Hinweis richtet sich vor allem an die Religionslehrer, die die Menschen mit dezidierten unsinnigen Verhaltensvorschriften quälen, deren Nichtbeachtung sehr schnell drakonische Höllenstrafen nach sich ziehen würde. Khorchide erkennt in dieser Form der Religionsauslegung kein Weg zur Heilung und Transformation des Menschen, sondern lediglich ein probates Machtinstrument. Mit diesen Aussagen zielt er auf die Sorte religiöser Führer, der er in seiner saudisch-arabisch-islamischen Erziehung begegnet ist, doch sie lassen sich ohne weiteres auf ein konfessionell-kirchlich geprägtes Christentum übertragen. 

Erhellend und allgemeingültig sind auch die Aufklärungen darüber, dass sich eine ewige Hölle mit einem barmherzigen Gott nicht vereinbaren lässt, oder dass es sich nur um ein Missverständnis handeln kann, wenn man sich vom nachtodlichen Paradies materielle Belohnungen verspricht. 

An seine Grenzen gelangt Khorchide offenbar, wo er es versucht, den strafenden Gott mit seiner Auffassung von Gottes Barmherzigkeit zu vereinbaren. Er versucht da etwas mit der unterstellten pädagogischen Absicht Gottes hinzubiegen, die er mit seinen angeblichen „Strafen“ verbinde, aber so richtig zu überzeugen vermag er damit nicht. Dabei lassen sich die Phänomene der Krankheiten, Naturkatastrophen und anderer Schicksalsschläge so einfach erklären, wenn wir das Gesetz von Ursache und Wirkung – auch Karma-Gesetz genannt – mit einbeziehen. Auch erklärt es Khorchide nicht, weshalb denn Gott ein mitteilsamer Gott sein soll, der durch seine Offenbarungen den Menschen die Hand reicht – weshalb er aber damit nach dem Erscheinen Mohammeds in der Weltgeschichte aufgehört haben soll. Die Existenz authentischer Neu-Offenbarungen wäre eigentlich die logische Konsequenz seiner Aussagen (zumal ja der Koran nach seinen Aussagen heute nur noch richtig gedeutet werden kann, wenn man den historischen Kontext betrachtet – also kurz gesagt, veraltet ist). Hier zeigt sich leider, dass der seriöse Anspruch der theologischen Wissenschaft zu Scheuklappen führt, die zwar der Anerkennung innerhalb dieser Zunft dienen, nicht jedoch der unbegrenzten tabulosen Wahrheitsfindung. 

Dennoch und gerade deshalb ist dieses Buch in der heutigen Zeit hochwichtig. Denn die Autorität des Autors bezüglich einer fundierten Auslegung des Korans ist unbestreitbar und mit vernünftigen Argumenten eigentlich nicht anfechtbar. Hierdurch erhalten seine erhellenden Aussagen zur wahren, ursprünglichen Botschaft des Korans die enorme Relevanz. 

Das ist erhellend auch für mich persönlich. Die Aussagen eines Islam-Kritikers haben mich sehr verunsichert, der sagte, die feindselige Haltung der Attentäter und Dschihadisten gegenüber den Nicht-Moslems seien keine Ausrutscher, sondern seien nur die Konsequenzen aus der islamischen Lehre. Daher könne nicht Bildung die Lösung des Problems sein, da ein noch tieferes Eindringen in die islamische Lehre nur zu noch extremeren feindseligen Positionen führen könne. Deshalb seien solche Leute wie Bin Laden und andere Hetzprediger auch oft hochgebildete Akademiker, die oft nicht nur eine Islam-Schule, sondern auch westliche Universitäten besucht haben. Dieses Buch beweist für mich das Gegenteil: Bildung ist doch die Lösung. Denn der Ursprung aller Religionen, zu dem wir durch ein gründliches Quellenstudium gelangen können, ist Einer: der barmherzige Schöpfergott. Da ich der Überzeugung bin, dass ein wahres christliches Religionsverständnis den Islam nicht ausschließt, sondern mit einschließt (weil es über ihn hinausgeht), bekenne ich daher: Im Sinne der Auslegung Khorchides bin auch ich ein Moslem. Ich bin ein Christ, aber gleichzeitig ein Moslem. 

Tausend Dank für dieses Buch, da es mein Verständnis des Islam auf die richtige Basis gestellt hat!


ISBN 9783778773779, Ansata Verlag, 2013, gebunden, 256 Seiten – 19,99 €

Unter den vielen Beschreibungen von Nahtoderlebnissen ist dieses Buch völlig zu Recht zu einem Bestseller geworden. Gerade der Umstand, dass es von einem im wissenschaftlichen Denken geschulten Neurochirurgen geschrieben wurde, macht es zu einem besonderen Werk. Man darf wohl annehmen, dass die geistige Welt dieses Erlebnis unter anderem deshalb gewährt hat, um auch den Skeptikern unter den Erdenmenschen eine Handreichung zu bieten. 


Dr.med. Eben Alexander ist in seinem Berufsleben als Neurochirurg sehr oft mit solchen Nahtoderlebnissen konfrontiert worden und hat sie als „wissenschaftlich denkender Skeptiker“ immer in das Reich der Fantasie verbannt. Er hat diese Erlebnisse stets gedeutet als ein letztes Aufflackern des Gehirns, das sich an das Leben festklammert. Er hatte Bewusstsein stets als ein Produkt der Gehirntätigkeit definiert, somit konnte eine andere Deutung gar nicht möglich sein. In seinem eigenen Nahtoderlebnis konnte er jedoch Bewusstsein als etwas erfahren, das jenseits aller Gehirntätigkeit vorhanden war – bestätigt dadurch, dass sein Gehirn aus wissenschaftlicher Sicht 7 Tage lang nicht nur eingeschränkt gearbeitet hat, sondern gar nicht. 

Im Nachgang schreibt er gegen Ende des Buches, dass ein Skeptiker eigentlich jemand sein sollte, der alle relevanten Informationen aufnimmt und prüft. Er erkennt jedoch selbstkritisch, dass er zu der Sorte Skeptiker gehört hatte, die tiefergehende wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema von vornherein abblockt, weil sie von vornherein davon ausgeht, dass der eigene Standpunkt – Materie als Ursprung des Bewusstseins – der einzig richtige sein kann (diese vermeintliche „Skepsis“ wäre dann doch wohl treffender als „Ignoranz“ zu bezeichnen – der Rezensent). 

Das Buch beschreibt das Erlebnis aus zwei Blickwinkeln – aus dem des Autors, der vollkommen eintaucht in die wunderbare Wirklichkeit der geistigen Welt, ohne Erinnerung an seine irdische Identität – und aus dem irdischen Blickwinkel, den er sich aus den Schilderungen seiner Mitmenschen zusammensetzen musste, weil er sich seinem eigenen Erleben vollkommen entzog. Der irdische Teil mag vielleicht für manchen Leser zu detailreich geschildert sein, der himmlische Teil dafür zu kurz abgehandelt. Mir ging es nicht so. Für mich war es auch als medizinischen Laien höchst interessant, was diese seltene Form der Meningitis im Gehirn bewirkte und wie Ärzte und Angehörige in höchster Aufbietung aller Kräfte sich bemühten, das Rätsel dieser Krankheit zu lösen und dem Patienten zu helfen. Auch das Lebensumfeld und die Erinnerungen des Arztes verbanden sich für mich mit dem eigentlichen Nahtoderlebnis zu einer Einheit. 

Die Schilderung des Nahtoderlebnisses ist ganz anders als die NaChtoderlebnisse, die in „Das Leben in der unsichtbaren Welt“ geschildert werden (Anthony Borgia, Silberschnur Verlag, 2010). 


Das Buch von Anthony Borgia schildert in vielen detailliert geschilderten Erlebnissen das faszinierende Leben und die faszinierenden Möglichkeiten der Weiterentwicklung in der geistigen Welt. 

Bei Eben Alexander wird deutlich, dass ihm einfach die Worte fehlen, um seine Erlebnisse adäquat zu beschreiben. Aber die wenigen Erlebnisse, Bilder, Andeutungen und Vergleiche, die er schildert, berühren in einer Weise das Herz, dass es verwundet zurückbleibt, als habe ein mit Seligkeit getränkter Pfeil es getroffen. Fortan lechzt es bloß danach, von weiteren solchen Pfeilen durchbohrt zu werden – oder, noch besser, selber in diesem wundervollen Gift zu baden, so wie Eben Alexander es getan hat. Wessen Seele also irgend durch Traumreisen, Leseerlebnisse oder einfach durch eine offene Haltung für diese dürren hilflosen Andeutungen bereit ist, dem werden sie zu einem Schlüssel, der die Tore aufmacht zum eigenen Inneren und sie beflügeln kann für die eigene weitere spirituelle Reise. 

Wunderbar die Zitate anderer Wissenschaftler, die der Autor verwendet, um seine neue Weltsicht zu belegen. Hier möchte ich ein Zitat der Worte Eben Alexanders bringen, das seinen inneren Wandel durch dieses Erlebnis prägnant zusammenfasst: 

Die physische Seite des Universums ist ein Staubkörnchen im Vergleich zu seinem unsichtbaren, spirituellen Teil. Früher hätte es mir meine Auffassung verboten, ein Wort wie spirituell in einem wissenschaftlichen Gespräch zu verwenden. Mittlerweile halte ich es für ein Wort, das wegzulassen wir uns gar nicht leisten können.

Turm Verlag, Bietigheim-Bissingen, 
6.Auflage 2010, Hardcover, 
324 Seiten, 15,50 €


Ein absolut lesenswertes und außergewöhnliches Buch. Mich berührt es sehr tief, und ich lese es jetzt gerade zum zweiten Mal. Ein umfangreicher Erfahrungsbericht einer Seele aus dem Jenseits. Diese Seele muss aufgrund eines selbstsüchtigen Erdenlebens einen harten Weg der Reinigung beschreiten. Nach meiner Empfindung handelt es sich um einen authentischen Bericht, so unglaublich sich auch viele der Erlebnisse anhören. Die Seele erlebt die finsteren und dämmerigen Bereiche und steigt auch in die tiefsten Höllen hinab, aber dies nur in einer Mission, um anderen zu helfen. Die Bilder und Szenarien, die geschildert werden, ähneln unseren Träumen und unseren Alpträumen. Aber vielleicht ist es anders herum: Die Bilder unserer Träume ähneln den Gegebenheiten in den wirklichen geistigen Welten. 

Folgende Aspekte in dem Buch empfinde ich als besonders anrührend und ebenso lehrreich: 




-          Trost, Motivation und auch Schutz findet der „Wanderer“ in seiner großen Liebe, der er in der letzten Zeit seines Erdenlebens begegnet ist. Durch Medien und später durch ihre wachsende Sensitivität kann der Kontakt aufrechterhalten werden. Obwohl er sich ihrer als nicht würdig empfindet, entscheidet sie sich dafür, ihm die Treue zu halten. Denn er ist für sie ebenso die Liebe des Herzens, wie sie für ihn. Das überaus Schöne daran ist, dass die Reinheit dieser Liebe in dieser Seele das Gute am Leben erhellt und ihn auf seinem Weg zum Licht zu führen vermag. In seiner Erdenzeit kannte diese Seele weder die Zuflucht im Gebet noch den Glauben an Jesus Christus. Aber diese Liebe zwischen Mann und Frau erfüllt genau das, was der Inhalt von Religion ist. Seine geistigen Führer in der jenseitigen Welt unterstützen diese Verbindung und setzen sie gezielt ein, um ihn zu fördern und weiterzuführen. So wird deutlich, dass es eben doch einen Kern der Liebe zwischen Mann und Frau gibt, der über der bloßen Sinnlichkeit steht, und der etwas ganz Edles und Wertvolles ist. Diese reine Form der Liebe zwischen den Geschlechtern steht dem Göttlichen nicht entgegen, sondern führt im Gegenteil zum Göttlichen. 

-          Auch auf den allerniedrigsten Ebenen ist es der Weg der Läuterung, für andere dazusein, die noch schwächer sind als man selbst. Man muss nicht erst eine bestimmte Stufe erreicht haben, ehe man anderen helfend beistehen kann. Sondern anderen helfend beizustehen ist eben der Weg, um höhere Stufen zu erreichen. Natürlich sind die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten auf den niederen Stufen der Entwicklung begrenzt. Doch sobald man sich selbstlos für andere einsetzt, stehen einem die höheren Wesen bei – zunächst  unsichtbar, jedoch immer dann eingreifend, wenn es aus eigener Kraft nicht mehr weitergeht. 

-          Für denjenigen, der noch irgendwelche Zweifel daran gehabt haben sollte: Das Märchen von der Ewigen Verdammnis ist natürlich eine jener Kirchenlügen, mit denen die offizielle Religion uns für dumm verkaufen wollte. 

-          „Glauben und Wissen sind die Zentren von zwei verschieden gearteten Sphären in der geistigen Welt. Der Glaube ist das belebende Prinzip von Religion, wie der Verstand das der Wissenschaft ist. Beide Richtungen, die auf den ersten Blick entgegengesetzt erscheinen, müssen bei der geistigen Entwicklung einer Persönlichkeit verbunden. Denn eine Seele kann nur harmonisch sein, wenn in ihr beide Faktoren im richtigen Verhältnis zueinander stehen.“


Ich habe bereits interessante Jenseitsberichte aus den lichteren Bereichen gelesen. Aber dieser Bericht berührt mich noch stärker, gerade weil er in der Finsternis beginnt und den Weg der Wandlung einer Seele beschreibt. Die Aussicht, welche Höhen der Entwicklung in relativ kurzer Zeit möglich sind, begeistert und motiviert.


- nur noch antiquarisch erhältlich, das Buch wird nicht mehr nachgedruckt, anscheinend ist der Inhalt zu brisant!!! -


„Die Essener – Kinder des Lichts“ von Stuart Wilson und Joanna Prentis 
Schirner Verlag, Darmstadt, 3. Auflage 2010 (Taschenbuch, 332 Seiten, 11,95 €)


Das Buch ist eine Sensation und beantwortet viele Fragen von Christen, denen der Jesus der Kirchen nicht genügt. 

Viele Historiker, die an dem sozialen und spirituellen Umfeld Jesu interessiert sind, lassen als einzige Quelle ihrer Nachforschungen Schriftfunde zu, die aus dieser Zeit stammen. Diese Arbeitsweise im Namen einer vermeintlichen wissenschaftlichen Seriosität gleicht einem Puzzlespiel, bei dem 90% der Teile fehlen: Das vollständige Bild bleibt eine Frage der Interpretation und somit doch wieder nicht der Wissenschaft, sondern der Weltanschauung. 


„Die Essener“ bietet durch das Instrument der Rückführung einen nach meiner Auffassung authentischen Bericht eines Esseners der damaligen Zeit. Dabei bin ich durchaus ein Skeptiker und gehe nicht mit allen Aussagen des Buches konform. Das Buch stellt es dem Leser frei, die Teile anzunehmen, die man nachvollziehen kann, und die Teile zu verwerfen, die man innerlich ablehnt. 

Dem Instrument der Rückführung stehe ich höchst kritisch gegenüber, weil ich davon ausgehe, dass ein gesunder spiritueller Weg sich auf die Gegenwart konzentriert. Unaufgearbeitetes aus Vorinkarnationen tritt durch die Tagesenergie in unser gegenwärtiges Leben, wenn die Zeit reif dafür ist. Durch das Herumstochern in vergangenen Leben können dramatische Ereignisse wachgerufen werden, die uns eventuell überfordern und verhindern, dass wir in diesem Leben unsere Seelenaufgabe erfüllen. Mit dieser Auffassung stehe ich spirituellen Lehrern, die mit Rückführungen arbeiten, sehr skeptisch gegenüber und wähne sie auf einem Irrweg. 

Aus Interesse an dem Thema der Essener habe ich trotzdem das Buch gelesen und muss sagen, es hat sich mehr als gelohnt! Das Ergebnis ist einfach überzeugend. Es ist ein Buch, das faszinierende Zusammenhänge aufdeckt und dabei immer wieder mit Perlen der Wahrheit und der Weisheit aufwartet, die in wunderbaren poetischen Worten gekleidet sind. Von daher gebührt auch ein Lob der Übersetzerin. 

Richtig erfassen, was bei diesen Rückführungen geschieht, kann ich nicht. Ein Daniel Benezra spricht durch Stuart Wilson aus der Vergangenheit, befragt von Joanna Prentis. Dieser Idee liegt das Konzept der „Seelenanteile“ zugrunde – dass Seelenanteile des himmlischen Gotteskindes unabhängig voneinander auf der Erde inkarnieren und sich irgendwann im Himmel wieder zu einer Person zusammenfügen. Irdische Personen können sich aus Anteilen mehrerer verschiedener himmlischer Gotteskinder zusammenfügen. An diesem Punkt gehe ich nicht mit. Ich vertrete den vielleicht einfältigen, aber für meine begrenzte Auffassungsgabe einzig stimmigen Glauben an die Integrität der Person. Ich glaube schon daran, dass uns als gefallenen Wesen nicht unser volles Potential zur Verfügung steht. Wenn wir zurückkehren in die himmlischen Welten findet von daher schon eine „Reunion“ statt – eine Wiedervereinigung der verschiedenen Persönlichkeitsanteile im Sinne von Energien und Fähigkeiten. Dennoch glaube ich an die Integrität der Person – daran, dass sich eine Inkarnation nicht aus Anteilen verschiedener Persönlichkeiten zusammensetzen kann und dass sich eine Persönlichkeit nicht gleichzeitig auf verschiedene Inkarnationen verteilt. Daniel Benezra kann gemäß den Aussagen des Buches vielleicht tatsächlich eine „anteilige Vorinkarnation“ des Stuart Wilson gewesen sein. Nach meiner Auffassung aber handelt es sich nicht um eine Vorinkarnation, sondern um eine andere Person. Somit hätten wir es nicht mit einem Rückführungs-Buch zu tun, sondern mit einem Channeling-Buch. In dieser Auffassung habe ich das Buch gelesen. Aber wie gesagt, das Ergebnis ist in jedem Fall überzeugend – so sehr, dass ich es jedes spirituellen Irrweges wert halte ;-) 

Auf welchem Wege diese Berichte des Daniel Benezra auch zu uns gelangt sind – ich bin höchst dankbar dafür, weil ich erst durch dieses Buch die Wurzeln unserer eigenen christlichen Kultur und Religion etwas vollständiger erfassen kann. Daniel Benezra ist ein perfekter Zeitzeuge, weil er in seiner Inkarnation sowohl die Blütezeit der Essener-Bewegung als auch in reiferen Jahren das Wirken Jesu persönlich erleben durfte. Die Essener waren nicht einfach eine Abspaltung von den orthodoxen Juden, und Jesus ist nicht zufällig in sie hineingeboren. Sondern die Essener sind initiiert und geleitet durch fortgeschrittene Weise, die das Erbe von Atlantis weitergetragen und dadurch viele der alten nachatlantischen Kulturen ins Leben gerufen haben. Die „Kaloo“ sind das verbindende Glied zwischen den Kulturen der Ägypter, der Griechen, der Perser, der Kelten – und auch der Essener. Die Hauptaufgabe der Essener war es, über Jahrhunderte das Kommen des „großen Lehrers der Rechtschaffenheit“ vorzubereiten. Die Jugend, die Reifung, die Mission, die Erlösertat des Jesus – all das war nicht bloß das Werk eines von Gott inspirierten Einzelnen. All das war eine konzertierte Aktion einer für diesen Zweck ins Leben gerufenen Gemeinschaft. Der Titel des Buches hätte auch lauten können „Projekt Jesus“. 

Faszinierend und Sehnsucht erweckend sind die Einblicke in die Kulturen der Essener und der britischen Kelten, zwischen denen weit mehr Austausch stattgefunden hat, als wir uns heute vorstellen können. Josef von Arimathäa, der hier als Bruder der Maria, der Mutter Jesu, vorgestellt wird, hat als Nachfahre britischer Kelten, als Handelsreisender und – nach der Kreuzigung Jesu – als geistiger Lehrer in Britannien die Verbindung zwischen beiden Gruppierungen gepflegt. Die Abstammungslinie der Maria übrigens, die über die Mutter zu den britischen Kelten führte, erklärt den Einschlag Jesu zu rötlichen Haaren, der Jesus oft zugeschrieben wird. Die Vorstellung von großen und reichhaltigen Bibliotheken und Universitäten, in denen weltliches und spirituelles Wissen sich verbanden, in denen keltische und essenische Adepten sich in viele Jahre dauerndem Studium ein universales Wissen aneignen konnten, vermittelt ein Bild von einer unglaublichen, fortgeschrittenen Kultur, von der wir Heutigen weit entfernt sind. Die Druiden waren keine verhuschten Kräuterzauberer, und die Essener waren nicht bloß eine verträumte Abspaltung von den orthodoxen Juden. 

Die Einflüsse der Essener durch die „Kaloo“ umfassten neben den jüdischen ägyptische, griechische und persische Elemente. Gerade aber die nichtjüdischen Schriften wurden nach der Kreuzigung wegen der Verfolgung durch die orthodoxen Juden als Erstes von Qumran und andern bedeutenden Essener-Bibliotheken fortgeschafft. Diese logische Erklärung zeigt auf, weshalb die Rückführungen, Channelings und Neuoffenbarungen uns ein sehr viel erweitertes Bild vom damaligen Leben vermitteln  können als archäologische Funde. 

Die Verfolgung der essenischen Juden durch die pharisäischen und sadduzäischen Juden zog sich bereits über Jahrhunderte vor der Inkarnation Jesu hin – weshalb sie so viel im Geheimen und mit Tarnungen arbeiten mussten.   

Exkurs des Rezensenten: Dies stellt die Rolle des orthodoxen Judentums in kein günstiges Licht. Es hat nicht nur die Verurteilung Jesu betrieben, weil es zufällig für seine Mission einen blinden Fleck hatte. Sondern es hat das ganze „Projekt Jesus“ über Jahrhunderte sabotiert, wo es nur konnte. Die Essener haben nur überlebt, weil sie ihre Siedlungen in den abgelegensten und kärglichsten Regionen errichtet haben. Nach der Kreuzigung lösten sich die essenischen Gemeinden eilends auf bzw. wurden grausam durch die Soldaten der orthodoxen Hohepriester gestürmt. Die verbreitete Forderung der Toleranz der Christen gegenüber den Juden blendet vollkommen die Frage aus, inwieweit die Juden gegenüber den Christen tolerant sind. Geschichtlich gesehen begann die Geschichte des Christentums mit der Verfolgung DURCH die Juden, und das betraf nicht nur die Kreuzigung Jesu. Das Christentum begann Jahrhunderte vor Jesus mit der Gründung der Essener, die von Anbeginn an durch die orthodoxen Juden verfolgt wurden und daher als Geheimorganisation arbeiten mussten. Nach der Kreuzigung durften die ersten Christen zunächst frei lehren. Dem Unmut der orthodoxen Juden aber, die in den ersten Christen eine unbequeme  „Sekte“ sahen, beugten sich sehr bald die Römer. Um einen jüdischen Aufstand zu verhindern, begannen sie ihr grausames Werk der Christenverfolgung. Hat eine Aufarbeitung dieses Teils der Geschichte in der öffentlichen Diskussion seitdem wirklich stattgefunden? Exkurs-Ende 

Auch viele der essenischen Hohepriester, die im Gegensatz zu den universal gebildeten „Laien“ wie Daniel Benezra sich auf die Bewahrung der jüdischen Wurzeln konzentrierten, konnten die unorthodoxe und in keine Regeln zu pressende Art Jesu nicht erfassen. Sie waren in der Regel gewaltlos und fern davon, Jesu Wirken einzudämmen. Aber seine schlichte Lehre vom „inneren Gott“ konnten sie vielfach nicht annehmen und hielten an den alten Traditionen mit den Opfer- und Waschritualen, mit den vorgegebenen Ernährungsregeln und Gebeten allzu starr fest. 

Jesus sprach alle Menschen an, nicht nur die Essener. Er begründete eine neue Untergrundbewegung, die wie ein Flächenbrand die Welt eroberte. Aber gleichzeitig beendete seine Mission die Untergrundbewegung der Essener, deren Hauptzweck letztendlich in der Ermöglichung dieser Mission lag. 

Die Schilderung der Kreuzigung als eine Art „energetische Operation“, an der ein innerer Kreis von essenischen Eingeweihten intensiv mitwirkte, fügt sich als irdische Seite in meine Auffassung des Golgatha-Opfers als einen kosmisch-energetischen Umbruch ein. Den Kampf zwischen Licht und Finsternis während der Kreuzigung erlebten viele sensitive Essener, die mit ihren Gebeten das Licht unterstützten, unmittelbar mit. 

In der Grabstätte des Josef von Arimathäa, die in Wahrheit eine Heilstätte war, vollzog sich mit der Unterstützung essenischer Heiler die Auferweckung und Heilung des Gekreuzigten. Der weitere Weg Jesu wird in diesem aus der Perspektive des Daniel Benezra verfassten Bericht offengelassen, da er sich seiner Kenntnis entzog. Höchst spannend jedoch auch die weitere Geschichte des Josef von Arimathäa, der nach Avalon / Britannien ging und dort urchristliche Heilkreise gründete (er kommt an wenigen Stellen auch selbst zu Wort, über einen anderen Channel). Die Schilderung des frühen Christentums in Britannien, das nicht besonderer Bauten bedurfte, legt die Sicht frei auf das innere mystische Christentum, das Jesus in Wahrheit gewollt hatte. 

„Die Essener“ liefert endlich ein vollständiges Bild vom „Projekt Jesus“ für alle, die ahnen, dass Jesus kein Einzeltäter war, und durch das Verständnis der geistigen Strömungen jener Zeit auch den Urimpuls der christlichen Strömung besser erfassen wollen. Für mich bedeutet „Die Essener“ nicht nur ein fehlendes Puzzleteil, sondern eine ganze Handvoll Puzzleteile, die gerade die Lücken im Zentrum des Bildes schließen. – Tausend Dank für dieses Buch! Es ist eine große Schatztruhe und wert, immer wieder gelesen zu werden. Es liefert einen großen Beitrag für die dringend benötigte Erneuerung des Christentums durch die Rückbesinnung auf seine Wurzeln.


Kailash Verlag, 2013, gebunden, 260 Seiten, 18,99 €


Ein äußerst aufschlussreiches Buch über Psychologie, Gesellschaft und Spiritualität. Dieter Gurkasch schildert seinen Weg von einem gewaltbereiten Verbrecher zu einem Yogi, der die Welt verbessern möchte und einen gemeinnützigen Verein gegründet hat, um Yoga in die Gefängnisse zu bringen. 

Die Ursachen der enormen Gewaltbereitschaft, die er in seinem autobiographischen Bericht schildert, werden nicht gründlich analysiert. Es bleibt Freiraum für Interpretation. Doch die naheliegende Interpretation ist erschütternd. 

Dieter Gurkasch ist in einem behüteten Elternhaus aufgewachsen und hat von seinen Eltern durchaus Liebe erfahren. Das Verhältnis zu seiner Mutter schildert er als besonders eng. Noch während der Schulzeit gerät er in falsche Kreise und begeht seinen ersten Einbruch: Er beschafft sich in der Schule die Formulare, um sein Zeugnis zu fälschen, damit seine Schulabwesenheit zuhause nicht auffliegt. Später kann er noch eine Bäckerlehre beginnen und auch zuende bringen. Doch schon während dieser Lehre gerät er an Drogen und beginnt zu dealen. Ein Leben als braver Arbeitnehmer kann er sich nicht vorstellen und träumt davon, durch Verbrechen reich zu werden und sich ins Ausland abzusetzen. Während einem Einbruch in einen Kiosk – vor allem um den Drogenkonsum zu finanzieren – geschieht es, was er sein Leben lang bedauert: Er tötet die Inhaberin. 

Im Gefängnis – „Santa Fu“ in Hamburg – lernt er Fee kennen, die ihn mit einem Freund besucht. Über die Jahre werden sie ein Paar, und Fee steht zu ihm trotz der schwierigen Situation. Durch seine Körpersprache (morgendliche „Weltmeisterschaft im Böse-Blicken“), durch Drohgebärden, durch Drogendealen und heimliches Schnapsbrennen in der Zelle kann sich Gurkasch unter den Gefangenen eine ganz gute Position erobern, die ihm den Gefängnisalltag erleichtert. Anfang der 90er nimmt er an einem Gefangenenaufstand teil, und ist in seinem Denken noch von einer „Rebellion“ gegen „das System“ geprägt (was auch immer damit gemeint sein mag). Diese sozialkritischen Thesen verbinden Fee und Dieter in ihrem brieflichen Austausch. Einen Ausbruchversuch und viele Jahre guter Führung später landet Gurkasch in Altengamme, einem „Knacki-Paradies“, wie er es nennt. Dort gibt es gelockerte Haftbedingungen und vielfältige sozialtherapeutische Angebote: psychologische Einzel- und Gruppengespräche, Sport, Möglichkeiten zu handwerklicher und künstlerischer Entfaltung – und sogar eine Yoga-Gruppe! Zu der Zeit spricht ihn jedoch Yoga noch nicht besonders an. 

Gurkasch kann sich gut integrieren und wird 1996 nach Verbüßung der Haftstraße mit einer guten Sozialprognose entlassen. Innerlich, schreibt er, habe er jedoch von vornherein nicht den Plan gehabt, ein braver Bürger zu werden, der seine Steuern zahlt und Zahnseide benutzt. Nach außen gab er gerne den Geläuterten, doch innerlich war ihm klar, dass er nach wie vor ins Verbrechen einsteigen will, um auf großem Fuß zu leben und sich irgendwann ins Ausland abzusetzen. So baut er in Freiheit ein organisiertes Verbrecher-Netzwerk auf, mit dem er durch Überfälle und Einbrüche bis zu „20.000 bis 30.000 D-Mark“ im Monat macht. Eines Tages eskaliert die Situation in einer Schießerei mit der Polizei. Er wacht nach einer Woche Koma im Krankenhaus auf mit einem Rückendurchschuss zwischen Herz und Wirbelsäule, jeweils nur einen Zentimeter entfernt. 

Er begreift, dass er ein neues Leben geschenkt bekommen hat. Er erfährt auch, dass er weiterhin den finsteren Typen mimen will, dass aber dieser abgrundtiefe Hass, der ihn jahrelang begleitet hat, einfach nicht mehr da ist – „als hätten sie mir ein Stück vom Herzen mit hinausgeschossen“. Er hat das Leben von vier Polizisten aufs Spiel gesetzt und wird mit 36 Raubüberfällen in Verbindung gebracht. Deshalb wird er zu zwölf weiteren Jahren verurteilt, darüberhinaus mit Sicherungsverwahrung. D.h. es gab kaum eine Chance, dass er jemals nochmal lebend das Gefängnis verlassen würde. 

Die unglaubliche, wunderschöne und romantische Erfahrung, die er dabei machen durfte, war: Fee stand immer noch zu ihm. Völlig bedingungslos schenkte sie ihm ihre Liebe und zeigte ihm, dass sie alles auf sich nehmen würde, nur um ihn lieben zu dürfen und in seinem Herzen zu sein. 

Das ist einer der Faktoren, die seine innere Wandlung bewirken. Der nächste Faktor ist, dass sich mit Fee ein spiritueller Austausch entspinnt. Sie liest viele spirituelle Bücher, die sie ihm empfiehlt. Schließlich ergreift beide ein innerer Aufbruch wie ein Fieber. Sie beschäftigen sich mit indischen Heiligen, christlicher Mystik und Yoga. Schließlich bietet Dieter Gurkasch noch als Gefangener eine Yoga-Gruppe an, die immer mehr Zuspruch findet. Er selber läuft nach Prozessen der Reinigung und Erneuerung als ein dauergrinsender Gute-Laune-Mensch durch das Gefängnis – ein totaler Kontrast zu der sonst üblichen „Weltmeisterschaft im Böse-Blicken“. Gurkasch entwickelt sich zu einem Vorzeige-Häftling, der Yoga-Gruppen anbietet, Kulturveranstaltungen organisiert und die Gefängnis-Bibliothek auf Vordermann bringt. All das kann die Leitung nicht überzeugen: Haftlockerungen oder ein Beenden der Sicherheits-Verwahrung, auch nach dem Gesetzes-Durchbruch Anfang 2011, der sie als verfassungsfeindlich einstuft, werden nicht gewährt. Doch im Herbst 2011 kommt er schließlich frei und beginnt sein neues Leben mit Fee und mit seiner Mission: Yoga in die Gefängnisse zu bringen. 

Dieter Gurkasch schildert seine Geschichte unterhaltsam und selbstironisch, ungeschönt und berührend. Es ist eine Geschichte mit Herz, die es dem Leser trotz seiner Vergangenheit schwierig macht, ihm keine Sympathien entgegen zu bringen. 

Kritikpunkte gibt es für mich wenige, genau zwei, aber ich möchte sie doch äußern: 

Als er in der letzten Phase seiner Haft eine echte innere Wandlung durchmacht, so wird das von der Gefängnisleitung nicht wirklich gewürdigt. Er wird weiterhin als ein Schwerverbrecher behandelt. Längere Treffen mit Fee ohne Bewachung oder darüber hinausgehende Erleichterungen, bis hin zur Freilassung nach dem Kippen der Sicherheitsverwahrung, werden ihm verwehrt. Er beschreibt diese Situation sehr kommentarlos, einfach als ein Bericht. Doch fehlt mir da ein Stück Verständnis für die „Gegenseite“. Er benutzt bei dieser Schilderung das Wort „Blockade“. Vielleicht habe ich in mir doch einen restriktiven Aspekt, aber ich möchte es äußern, auch wenn ich mich damit vielleicht als „Law- and-order“-Mensch oute, als den ich mich eigentlich gar nicht sehe. Aber ist diese „Blockade“ der Gefängnisleitung nicht durchaus nachvollziehbar? – Ein Mensch, der zwölf Jahre zuvor alle sozialtherapeutischen Angebote hatte, die ein Knast je aufbringen kann, darunter auch Yoga. Der sie genutzt und genossen hat, der sich nach außen ein positives Schein-Ich aufgebaut hat, und der dann in der Freiheit nichts Besseres vorhatte, als sich wieder auf die kriminelle Laufbahn zu begeben, durch seine Knast-Kontakte auf einer professionelleren Ebene als jemals. Jemand, dem es wurscht war, dass er durch den Gebrauch seiner Schusswaffe den Tod von vier Polizisten in kauf nahm, auch wenn es nicht dazu kam. Natürlich hätte man 2011 an seiner Ausstrahlung bemerken können, dass diesmal seine Wandlung echt war. Aber warum sollte sich die Gefängnisleitung überhaupt damit befassen? Warum sollte ihm überhaupt noch einmal eine Chance in diesem Leben gewährt werden? Gerade aus einer spirituellen Sichtweise heraus wiegt die Absicht karmisch gesehen annähernd so viel wie die ausgeübte Tat. Seine Absicht war es doch gewesen, die Polizisten aus dem Weg zu räumen, um seine Freiheit zu retten. Darum hatte er sich die Waffen angeschafft. Darum hatte er seine Schusswaffe gezogen, als es die Situation erforderte. Diese Taten waren 2011 schon lange her – aber bei sehr vielen Menschen überwiegt die Überzeugung, dass es Verbrecher gibt, die sich in diesem Leben nicht ändern. Ich selber glaube, dass jeder Mensch sich ändern kann, aber ich kann diese Menschen für diese Überzeugung nicht verurteilen: Ich finde diese Überzeugung sehr verständlich – gerade angesichts der Biographie von Dieter Gurkasch. Er hat die sozialtherapeutischen Bemühungen von Altengamme mit Füßen getreten. Dass das in seinem Leben noch 15 Jahre später nachgewirkt hat, ist doch eigentlich folgerichtig, oder? 

Der zweite Punkt ist, dass er gerne möchte, dass Yoga im Gefängnis als Arbeitszeit betrachtet wird. Die armen Gefangenen müssten sonst ihre geringe Freizeit opfern, wo sie nicht eingeschlossen sind und geraten in einen Konflikt zwischen Gesprächen mit Kumpels, Sport oder irgendwelchen entspannendem Zeitvertreib. Ich verstehe seine Absicht, den Gefangenen den Zugang zum Yoga zu erleichtern. Aber wie ist es denn bei einem Arbeitnehmer draußen? Er muss nicht nur den Yoga-Kurs von seinem Geld bezahlen, er muss genauso seine Freizeit opfern. Er hat natürlich nicht den Zelleneinschluss wie ein Knast-Insasse, aber wenn er nach der Arbeit noch eine Stunde oder länger mit U- und S-Bahn nachhause fahren muss und sich sein Abendbrot selber machen muss, dann bleibt genauso wenig freie Zeit. Er durchlebt die gleichen Konflikte zwischen spirituellem Kursangebot und anderem Zeitvertreib. Warum sollten die Gefangenen luxuriösere Bedingungen haben als jeder normale Arbeitnehmer? Auch hier ist meine Auffassung vielleicht zu restriktiv. Aber wenn der Knast den Menschen sozial therapieren will und auf das Leben „draußen“ vorbereiten will, dann kann doch das Leben im Knast nicht luxuriösere Bedingungen bieten als das Leben draußen! Ansonsten wäre es ja verlockend, eine Straftat zu begehen, um in den Knast zu kommen! Da meldet mich mein Gerechtigkeitssinn! 

Nun kommen wir zu der Interpretation seines Weges, zur Analyse, weshalb diese Verbrecherlaufbahn überhaupt notwendig war im Leben eines Menschen, der nicht nur in einer Wohlstandsgesellschaft aufwuchs, sondern noch dazu in einer Familie, die durchaus an diesem Wohlstand teilhatte und ihm eine stabile Geborgenheit in der Kindheit vermitteln konnte. Die Ansätze, die nach den Ursachen für eine Verbrecherlaufbahn in einer leidvollen Kindheit suchen, versagen offenbar. Was für mich auffällig ist, sind drei Komponenten, die sich zu einem Ersatz-Selbst zusammenfügen, das ihn einen so unheilvollen Weg hat gehen lassen. 

1.)    Ablehnung der „Gesellschaft“ und des „Systems“ 
            (was immer das bedeuten mag) 

2.)    Grundloser Hass auf Alles und Jeden 

3.)    Stolz auf möglichst viele und möglichst üble Straftaten, Phantasien, wie er mit einem Panzer einem Knacki zur Flucht verhilft, Suche nach der Anerkennung bei den Knastbrüdern, nicht bei der Gefängnisleitung, das Basteln an einem Selbstbild als knallharter „Rebell“, der ohne Rücksicht auf Verluste seinen Weg geht. 

Dieses Ersatz-Ich nimmt ihn über Jahre völlig ein. Nicht völlig, nein, immer wieder berichtet er von Reue und von Zweifeln. Aber es behält über Jahre die Oberhand. 

Dass er diesen Weg gehen musste und so viel Energie aufgewendet hat, um an einem völlig destruktiven Konzept zu bauen, das erklärt sich nach meiner Überzeugung einzig und allein durch das spirituelle Vakuum, in dem er aufwuchs und das unsere Gesellschaft in weiten Teilen prägt. Das Lebens-Konzept von dem Arbeitnehmer und Familienvater, der durch Fleiß seine Brötchen verdient, ist an sich einfach zu langweilig, um wirkliche Motivation zu entfachen – zumindest bei denen, die bewusst oder unbewusst an diesem spirituellen Vakuum leiden. Dieter Gurkasch hat wohl die meiste Zeit eher unbewusst an diesem spirituellen Vakuum gelitten, zu einem Sucher wurde er erst durch den Austausch mit Fee, als er die Vierzig bereits überschritten hatte. Warum empfand er die Gesellschaft als so herzlos? – Nicht, weil der Gesellschaft das Herz fehlt, die Mitte, der spirituelle Brennpunkt? Eine technokratische Gesellschaft, die als ihre höchsten Kulte Comedians, Popstars und Fußball pflegt, lässt den sinnsuchenden Jugendlichen im Regen stehen. Sie lädt ihn ein mitzugrölen bei den Comedy-Events, den Popkonzerten und bei den Fußballspielen. Aber es gibt nun einmal viele, die macht das Grölen nicht satt. Innerlich. Innerlich fehlt da was. Hoffnungslos es denen zu erklären, denen es nicht genau so geht. Und da das Herz fehlt, widert einen die ganze Wohlanständigkeit der Gesellschaft inkl. ihren Ordnungshütern und Gefängniswärtern einfach nur an. 

Die beste sozialtherapeutische Umsorgung, inklusive einem Yoga-Kurs, – wie in Altengamme – vermag es zwar, den Menschen äußerlich etwas milder zu stimmen, aber nicht, dieses innere Vakuum aufzufüllen. Hier zeigt sich ein verbreitetes Manko der Yoga-Kultur in der westlichen Gesellschaft: Wenn sie zu einem Entspannung- und Gymnastik-Angebot heruntergestuft wird, dann kann nicht das vermittelt werden, was Yoga eigentlich zu bieten hat: eine neue Sicht der Welt und des Lebens, eine spirituelle Ausrichtung, die den unbewussten Sucher in einen Findenden verwandelt. Vielfach möchten die Anbieter von Yoga ihr Angebot niederschwellig präsentieren, indem sie den philosophischen und den spirituellen Aspekt nur antippen, aber eigentlich außen vor lassen. Man will hipp sein und eine chicke Gymnastik-Kultur etablieren, bei der man nette Leute trifft. Aber das ist es noch nicht. Es bedarf eines Berührtwerdens von Gott, um einen echten inneren Wandel herbeizuführen. 

Besonders berührend an diesem Buch, noch einmal sei es gesagt, ist die Liebesgeschichte zwischen Dieter und Fee. Hier zeigt sich die tiefe Bedeutung der Herzensliebe zwischen Mann und Frau. Sie kann den Menschen zu Gott führen. Wie kann sie da nicht von Gott gewollt sein?

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