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Die vier Säulen der Gesundheit lauten:

-         Ernährung,

-         Bewegung,

-         Entspannung

-         und Positives Denken.

 

Hier möchte ich etwas näher darauf eingehen, was ich nach jahrelanger Suche und jahrelangem Ausprobieren unter gesunder Ernährung verstehe.


Ist die hundertprozentige Rohkost wirklich die einzige alleinseligmachende Alternative zur krankmachenden Zivilisationskost?

 Hier ein paar Worte über meine Erkenntnisse für einen gangbaren Mittelweg, der jedem offen steht, und der aber die gröbsten Gesundheitsgefahren der Zivilisationskost bereits überwindet.

Die hundertprozentige Rohkost kann nur dann natürlich sein, wenn man auch wirklich die Erzeugnisse aus seiner Region unmittelbar roh verzehren kann und mag. Das wird am ehesten in den südlichen Regionen der Fall sein. Die bei uns in den gemäßigten Regionen gern von den Rohköstlern verwendeten Südfrüchte können nur unreif geerntet sein und haben daher nicht jene basische Wirkung, die allein von baumgereiften Früchten ausgehen kann.

Are Waerland hat einen „Rohkost“-Weg entworfen, der manchen fanatischen Rohköstler befremden wird, der aber, ausdrücklich für die nördlichen und gemäßigten Klimazonen entworfen, ein gangbarer Mittelweg sein kann, wenn man eine natürliche Ernährung vor allem in den regionalen Produkten sieht. Are Waerland empfiehlt zwar einen hohen Rohkostanteil, bezieht aber gekochte Kartoffeln und gekochtes Getreide mit ein, sowie Kräutertees, Öle und milchsaure Produkte, für den fanatischen Rohköstler alles rote Tücher.

Nach Are Waerland gibt es zwei verschiedene Milieus in der Darmflora, die sich gegenseitig verdrängen, und die völlig verschiedene Auswirkungen haben: Das Fäulnismilieu und das Gärungsmilieu.

Fleisch, Fisch und Eier faulen im Darm. Das tun sie bei Raubtieren auch, mit dem Unterschied, dass Raubtiere einen viel kürzeren Verdauungstrakt haben, nämlich etwa 4 bis 5 mal so lang wie der Körper. Das bedeutet, dass der Darminhalt den Körper wieder verlassen kann, ehe die schädlichen Fäulnisgifte in die Blutbahnen eintreten und ehe sie die Peristaltik des Darmes lähmen. Wenn die Fäulnisgifte die Peristaltik des Darmes lähmen, dann ergibt sich natürlich ein Teufelskreis, da liegenbleibende Nahrungsmasse natürlich weitere Fäulnisgifte produziert. Dann hat ja alles seine Ordnung, denkt sich der Fleischesser und verweist darauf, dass der Verdauungstrakt des Menschen ebenso nur etwa 4 bis 5 mal so lang sei wie der Körper. Er berechnet dabei aber die Körperlänge des Menschen vom Scheitel bis zur Sohle und nicht etwa, wie beim Raubtier vom Beginn des Verdauungstraktes (Schnauze) bis zu seinem Ende (After). Berechnet man die Körperlänge des Menschen wie beim Raubtier, also vom Mund bis zum After, so ergibt sich beim Menschen eine Länge des Verdauungstraktes, die die Körperlänge um das 10 bis 12fache übersteigt. Dieses Verdauungssystem kann also nicht dafür geeignet sein, faulende Nahrung aufzunehmen, da  durch dessen Länge oben beschriebene Probleme entstehen, kurz gesagt: Verstopfung. Die Dauerverstopfung des zivilisierten Menschen führt zu einer Dauerbelastung des gesamten Organismus, so dass gesagt werden kann: Tod und Heilung des Menschen liegen im Darm!

Das gesunde Verdauungsmilieu ist das Gärungsmilieu, genauer gesagt, die milchsaure Gärung. Um diese zu unterstützen, empfiehlt Waerland gesäuerte Milchprodukte (bei Waerland die sogenannte „Langmilch“, den gleichen Zweck erfüllen aber auch Dickmilch, Buttermilch, Kefir, Joghurt, Saure Sahne etc.). Daher wird eine laktovegetarische Ernährungsweise empfohlen. Wer sich weiterentwickeln will und zur veganen Lebensweise tendiert, also ganz ohne Tierausbeutungs-Bestandteile, der findet die Milchsäure auch im milchsauer vergorenen Gemüse, im Sauerkraut und im Sauerkrautsaft (als Säure zum Salat dem Essig unbedingt vorzuziehen), im Karotten-Most, im Rote-Bete-Most und im Kanne-Brottrunk. Im milchsauren Milieu kann das Gemüse und auch das rohe Gemüse viel besser verdaut werden.

Der Mensch möchte mit seiner Nahrung natürlich „Kraft“ aufnehmen. Die Waerland-Ernährung bedeutet, die „Kraft“ nicht mehr im Eiweiß zu sehen (Schnitzel und Steaks und Eier), sondern in den Kohlenhydraten. Die natürlichste und direkteste Kraftzufuhr aus der Nahrung geschieht natürlich über den Fruchtzucker, da er am direktesten ins Blut geht und als Verbrennungsenergie zur Verfügung steht, wie es die Obst-Rohköstler Prof. Arnold Ehret und Dr. Helmut Wandmaker richtig erkannt haben. Eine ausschließliche Obst-Rohkost ist jedoch nicht für alle Menschen das Richtige, deshalb kann hier eine individuell angepasste Waerland-Kost ein gangbarer Mittelweg sein. Die erhitzte Stärke aus den Kartoffeln und aus dem Getreide hilft, dass man sich nicht bei seiner Ernährungsform wie bei einer dauernden Hungerkur fühlt, wie es so manchem Nur-Rohköstler ergeht. Ich plädiere für einen gemäßigten Weg, und das Erhitzen der Stärke-Produkte wie Getreide und Kartoffeln führt die Stärke näher an den Idealzustand des Einfachzuckers heran, da es sie vorverdaut und aufspaltet.

Nach Steintel („NEG – Das natürliche Ernährungsgesetz“) kann man die Nahrungsmittel des Menschen in vier Gruppen aufteilen:

-         Fortpflanzungsstoffe (Nüsse, Kerne, Getreide und Eier),

-         Aufbaustoffe (Milch),

-         Eigentliche Nahrungsmittel (Obst und Gemüse)

-         und Genussmittel.

Diese Einteilung ist genial, wobei ich allerdings andere Schlüsse aus ihr ziehe als Steintel.

An den Fortpflanzungsstoffen sind vor allem die Aufbaueiweiße schädlich. Aber Nüsse sind vor allem Fettspender. Besonders schädlich aber ist das Gluten als Aufbaueiweiß, und die glutenfreien Körnersorten, also Hirse, Mais, Reis und Buchweizen, sind den glutenhaltigen Roggen, Gerste, Hafer und vor allem Weizen vorzuziehen. Ich würde also nicht alle Fortpflanzungsmittel meiden, wie Steintel, sondern nur die glutenhaltigen Getreidesorten und natürlich Eier (schon aus den oben beschriebenen Gründen). Auch hier fahre ich eine gemäßigte Linie, die sicherlich nicht ganz konsequent ist, aber immerhin ist es ein gangbarer Weg, der die gröbsten Gefahrenquellen ausschließt.

Milch als Aufbaustoff ist natürlich für den Säugling da, im Falle der Kuhmilch z.B. natürlich ausschließlich für das Kalb. Eine „artgerechte“ Ernährung, wie sie Waerland fordert, muss also in der Konsequenz schließlich in den Veganismus münden (oder in einen weitgehenden Veganismus, wenn man noch beim Honig eine Ausnahme unter den tierischen Produkten machen will).

Zu den „Eigentlichen Nahrungsmitteln“ zählt Steintel auch Fleisch und Fisch, diese aber würde ich eindeutig zu den Genussmitteln zählen. Und während Steintel den Genussmitteln einen gewissen Platz in der Ernährung zubilligt, würde ich sie ganz meiden. Ich zähle hierzu Kaffee, Alkohol, Zucker, Weißmehl und eben auch Fleisch und Fisch. Der Körper braucht diese Stoffe nicht, und was der Körper nicht braucht, belastet ihn bloß und stört seine Funktionen. Sie haben daher in einer gesundheitsbewussten Ernährung keinen Platz mehr. Das muss allerdings nicht heißen, dass man diese Süchte von heute auf morgen ablegt, sondern in einem individuellen Weg, möglichst nach und nach, man arbeitet sich vom Gröberen zum Feineren vor. Etwa, dass man erst auf den Alkohol verzichtet, und später auf alle Süßigkeiten, oder erst auf die Tierkadaver-Ernährung und später auch einmal auf die Kaffeesucht. Es soll ein schrittweiser Weg sein und kein gewaltsames Umkrempeln der gesamten Lebensweise auf einmal. Auch müssen Ausnahmen (etwa bei Restaurant-Besuchen)
in einem vertretbaren Rahmen immer mal wieder zugelassen werden, z.B. dass man mal einen Teller weiße Nudeln statt der gewohnten Hirse oder der gewohnten Vollkornnudeln isst.

Ich fasse zusammen: Es handelt sich um eine suchtfreie Lebensweise, da sie die Gewohnheiten überwindet, die nur Süchte sind und dem Körper schaden (Tabak, Kaffee, Alkohol, Fleisch, Weißer Zucker und Weißmehl). Die Ernährung wird bewusst den physiologischen Bedürfnissen des Körpers angepasst.

Der empfohlene Weg besteht in einer modifizierten Waerlandkost, die sich zusammensetzt aus Obst, Gemüse, Nüssen, Kräutern, kaltgepressten Ölen, Honig und vorzugsweise glutenfreien Körnern wie Hirse und Buchweizen. Die Ernährung darf auch erhitzt werden (vor allem natürlich Kartoffeln und Getreide), aber es wird ein hoher Rohkost-Anteil angestrebt.

Es heißt:

"Fleisch ist Mord!

Milch ist Folter!

Und Honig ist Diebstahl!"

So ist also jede Ernährungsform, die noch tierische Produkte mit einbezieht als ein Verbrechen zu betrachten. Jedoch bin ich der Auffassung, dass man den Veganismus nicht fanatisch handhaben darf. Seine alten Gewohnheiten wirklich innerlich zu überwinden, geht nicht von heute auf morgen. Und Milch und Honig sind sicherlich weniger schwerwiegende Verbrechen als das Fleischessen. Ich glaube sogar, dass die Bienen bei einem verantwortungsvollen Imker keinen Diebstahl erleiden, sondern ein Tauschgeschäft eingehen, dass sie akzeptieren.

Wie dem auch sei: Es ist wichtig, bei sich selber zu beginnen. Und es ist wichtig, seine Mitmenschen wegen ihrer Ernährungsweise keinesfalls zu verurteilen. Es geht nicht darum zu verurteilen, sondern aufzuklären. Die Aufgabe des überzeugten Veganers soll es nicht sein, Gräben zu ziehen, sondern Brücken zu bauen. Deshalb soll gesagt werden:

Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt! Und sei er noch so klein!

Wenn ein Fleischesser einen fleischfreien Tag einlegt, so ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn ein Fleischesser Vegetarier wird, aber weiterhin Eier und Milchprodukte konsumiert, so ist das ein Schritt in die richtige Richtung.

Es gibt keine vorgefertigte Wahrheit, die wir unseren Mitmenschen überstülpen können. Sondern jeder muss seine Wahrheit Schritt für Schritt in sich selber entdecken.

Deshalb:

Nicht Gräben ziehen, sondern Brücken bauen!

Im Anschluss ein kurzer Briefwechsel mit dem Leiter der Arthrose-Selbsthilfe in Felsberg/Nordhessen, Eckhard Fisseler. Diese vertritt eine Ernährungsform, die nicht nur für Arthrose-Kranke, sondern für alle Menschen sehr zu empfehlen ist. Diese Ernährungsform ist in einer schmalen Broschüre von Eckhard Fisseler beschrieben. Sie heißt "Arthrose, Der Weg zur Selbstheilung" und kann direkt von Herrn Fisseler bezogen werden. Bestellmodalitäten unter www.arthrose-selbsthilfe.de

Hier nun der Briefwechsel:

                                                                                                              Frankfurt, 20. März 2005

Sehr geehrter Herr Fisseler,

gerne komme ich Ihrer Aufforderung nach, Ihnen eine Rückmeldung zu Ihrer Arthrose-Fibel zu geben („Der Weg zur Selbstheilung…“).

Ich selber bin 41 Jahre alt, nicht Betroffener, aber seit langem auf dem Ernährungsweg, gemäß den Worten Are Waerlands:

Das Waerland-System kann sich aber erst dann in seiner ganzen Tragweite auswirken, wenn sich die Gesunden seiner bemächtigen, wenn die Menschen, auch ohne durch Krankheit und Not veranlasst zu sein, in gesundem oder verhältnismäßig gesundem Zustand sich der gesunderhaltenden Lebensweise zuwenden. Dann wird die Einsicht und das volle Bewusstsein der Verantwortung dem Leben gegenüber den Antrieb geben.

Ich habe einmal gehört: Lebe wie ein Diabetiker, dann wirst du keiner.

Ich denke, das trifft für alle anderen Erkrankungen auch zu. Viele Ihrer Buchempfehlungen habe ich bereits gelesen. Warum habe ich dann noch Ihre Broschüren bestellt?

Bei den Rohkostbüchern stoße ich auf Hinweise zur Schädlichkeit eines überhöhten Getreidekonsums, die nicht von der Hand zu weisen sind. Andererseits aber kann ich, wie so viele andere, die hundertprozentige Rohkost à la Wandmaker nicht einhalten. Also habe ich nach einem Mittelweg gesucht zwischen der klassischen vegetarischen Vollwerternährung (viel Müsli mit Milch und Vollkornbrot mit Käse  - also eine Getreide-Milch-Kost) und der hundertprozentigen Rohkost. Diesen Mittelweg habe ich für mich gefunden und habe nun Ihre Broschüren bestellt, um auch von Außen eine Bestätigung hierfür zu erhalten. Genau so war es, Ihre GAT entspricht zu 99% meinen eigenen Erkenntnissen einer gesunden, aber nicht fanatischen Ernährung, zu denen ich nach über 20 Jahren auf dem Ernährungsweg gekommen bin (bin seit dem 18. Lebensjahr Vegetarier).

So möchte ich mich erst einmal bei Ihnen bedanken: Ihre GAT hat für mich als nicht Betroffenen den Effekt, dass sie mich in meiner Lebensweise bestärkt und sicherer macht. Solche Auswirkungen haben Sie in Ihrer Selbsthilfegruppe wahrscheinlich nicht bedacht. Aber ich finde, Sie sollten Ihre sehr ausgereifte Lebensweise nicht nur als Therapie anbieten, sondern ebenso als Vorbeugung.

In diese Richtung geht auch meine kleine Kritik: Sie empfehlen zwar den Arthrose-Kranken auf Fleisch und Milch zu verzichten, sehen aber kein Problem darin, nach zwei Jahren der Genesung wieder in Maßen zu Fleisch und Milch zurückzukehren. Ich denke, Ausnahmen in der Ernährungs-weise können sehr sinnvoll sein, damit man nichts verdrängt. Es geht hier also nicht um einen puristischen Ernährungsfanatismus. Nur, Sie schreiben von einer Rückkehr vom Vegetarismus zur Fleischkost, den ich nicht nachvollziehen kann.

Sie schreiben: „Ich erkläre ausdrücklich, dass ich nicht gegen die milchproduzierende Landwirtschaft eingestellt bin…“

Warum eigentlich nicht, nach all dem, was Sie erkannt haben?

Ich rede hier keinem fanatischen Veganismus das Wort, wohl aber einem allmählichen Übergang zu einer vegetarischen Ernährung, die einmal im Veganismus münden kann, wenn man es möchte. Der Übertritt zu einer tiereiweißfreien Ernährung ist auch aus humanen, ökologischen und tierrechtlichen Aspekten ein notwendiger und dringend anstehender Evolutionsschritt für diese Gesellschaft.

Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.   Albert Einstein


Diese Aspekte dürften Ihnen sicherlich bekannt sein  - z.B., dass man auf einem Hektar Land im Jahr 50 kg Rindfleisch erzeugen kann, aber 8000 kg Kartoffeln. Sicherlich ist Ihnen auch bekannt, dass für das Soja-Eiweiß-Futter für unsere „Nutztiere“ in Brasilien Menschen hungern und die letzten Regenwälder gerodet werden. Hinzu kommt das Leid der Tiere in der Massentierhaltung. Aber egal, um welche Haltung es sich handelt: Eine „artgerechte Nutztierhaltung“ ist ein Widerspruch in sich, genau so wie das „humane Schlachten“. Sicher gibt es hier graduelle Unterschiede, aber dennoch handelt es sich um einen prinzipiellen Fehler im Denkansatz.

Viele Menschen gelangen also auf ganz verschiedenen Wegen zu der Erkenntnis, dass eine Ernährung im Umweg über das Tier einer der fatalsten Irrtümer der Menschheit ist. Und Sie weisen ganz eindeutig nach, dass dem Menschen bei einer vegetarischen Ernährung nichts zu seiner Gesundheit fehlt.

Dann aber vertreten Sie die Haltung, überspitzt gesagt:

Sobald der Schmerz nachlässt, kann man sich  wieder Tierleichen einverleiben.

Für mich ist es kein Problem, wenn ein Vegetarier sagt, die Butter ist ihm noch wichtig, oder er möchte allmählich zum Vegetarier werden und das Fleisch allmählich reduzieren, oder er möchte sich, auch nach Jahren, noch Ausnahmen in seiner Lebensweise zugestehen. Nur dieses Vor-und-Zurück ist mir unverständlich. Auch aus gesundheitlichen Gesichtspunkten ist es doch nicht sinnvoll, wenn man die Krankheitsverursacher ausgemacht hat zu sagen: „Na ja, in Maßen werde ich sie hoffentlich schon noch verkraften…“

Ist das nicht ein Leben wider die eigene Erkenntnis?

Sollte nicht für jeden Gesunden gelten: Lebe wie ein Arthrose-Kranker, dann wirst du keiner?

Auch möchte ich darauf hinweisen, dass Obst vorwiegend dann die basische Wirkung hat, wenn es am Baum oder an der Staude ausreifen konnte. Deshalb sollte bei Südfrüchten darauf hingewiesen werden, dass sie im Grunde nur dann zu empfehlen sind, wenn man sich in den Ernteländern aufhält. Natürlich können auch hier Ausnahmen gemacht werden, aber man sollte sich dessen bewusst sein, dass man als Mitteleuropäer die Südfrüchte nicht zu einer ständigen Säule seiner Ernährung machen sollte.

Abgesehen von diesen ergänzenden Gedanken ist Ihre Therapie natürlich eine Revolution und aus meiner Sicht auch eine sinnvolle Empfehlung für alle Gesunden. Ich fühle mich durch Ihre Speiseempfehlungen bestätigt und kann auch darüber hinaus noch die eine oder andere Anregung für meinen Ernährungsplan entnehmen. Auch Ihr Druck über den Eiweiß-Mythos ist ein wichtiger Schatz, den Sie da gehoben haben. Ich finde, hier sind die Zusammenhänge in so einfacher Form so überzeugend dargestellt, dass auch diese Fibel nicht nur Arthrose-Kranken, sondern jedem an dem Thema Gesundheit Interessierten dringend zu empfehlen ist. (...)

Mit freundlichen Grüßen    Sebastian Stranz


Felsberg, 22.03.2005

Sehr geehrter Herr Stranz,

bestens danke ich Ihnen für Ihren freundlichen Brief. Es wird Sie nicht verwundern, dass ich in ALLEN Punkten mit Ihnen übereinstimme. Auch Ihre Kritik ist berechtigt. Meine Erklärung dazu kann die Situation nicht verbessern, vielleicht verständlicher machen.

Wenn ich bei meinen Vorträgen so eindeutig gegen die Milch rede, dann protestieren anwesende Landwirte lauthals. Auch die leiden unter Arthrose, wie auch ein Fleischer-Ehepaar mit gutgehender Metzgerei. Wie kann ich noch diese Menschen erreichen?

Im Laufe meiner 69 Jahre habe ich gelernt, dass Kompromisse unvermeidbar sind. Wollte ich die ganze Republik zu Vegetariern machen, hätte ich ernsthafte Probleme und Niemand würde mir noch ein Wort glauben.

Dass wir mit Viehzucht unsere Mutter Erde genau so ruinieren wie unsere Gesundheit, ist bekannt. Die Frage ist nur, wie können wir unsere Mitmenschen zu dieser Erkenntnis führen? Mit der Holzhammermethode geht es nicht. Ich habe mich für die vorbildhafte Lebensweise entschieden. Unsere erfolgreichen Teilnehmer haben meist auch nach zwei Jahren diese Ernährung beibehalten. Dass man den Weg zurück wieder gehen kann, hilft den Neulingen, den Anfang zu wagen. (...)

Gern bleibe ich mit Ihnen in Verbindung.
Mit freundlichem Gruß

Eckhard K. Fisseler 


Frankfurt, 23. März 2005

Sehr geehrter Herr Fisseler,

Vielen Dank für Ihre freundliche Antwort.

Seien Sie vergewissert, dass Ihre Erklärung Ihre Vorgehensweise durchaus verständlich macht. Ich sehe es genau so.

Als Mitglied der Tierschutzpartei kenne ich die Problematik aus eigener Erfahrung. In unserem Grundsatzprogramm fordern wir z.B. kürzere Schlachttiertransporte, obwohl wir als Vegetarier eigentlich das Wort „Schlachttier“ am liebsten gar nicht mehr verwenden würden. Aber viele von uns haben erkannt, dass wir, wenn es uns wirklich um das Wohl der Tiere geht, erst einmal die Schritte einfordern müssen, die zur Zeit möglich und einforderbar sind. Außerdem müssen wir eben auch die Leute ansprechen, die unmittelbar mit Tieren zu tun haben, und das sind eben unter anderem Viehzüchter und Schlachter.

Viele Tierrechtler beschimpfen Pelzträger, mit der einzigen Folge, dass Hass gesät wird. Aber die Erfahrung lehrt, dass Pelzträger dann durchaus etwas dazulernen können, wenn man mit ihnen ins Gespräch kommt. Und man kommt nur dann mit ihnen ins Gespräch, wenn man sie erst einmal so akzeptiert, wie sie sind!

Es ist also wichtig, einen Weg der kleinen Schritte zu gehen. Hauptsache, die Richtung stimmt. Und die Richtung stimmt, für die Sie arbeiten und selber als Vorbild vorangehen. Ich halte auch nichts von Weltverbesserern, die alles fordern und letztendlich nichts tun. Deswegen denke ich auch: Ein Vegetarier sollte, anstatt Gräben zu ziehen, lieber Brücken bauen. Und genau das tun Sie. (...)

Bleiben Sie gesund!

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Stranz


 
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